in den Stadien zu erleben, sich international auf diesem Niveau messen zu können: einfach toll. Auch wenn wir nicht so erfolgreich waren und nicht so gespielt haben, wie wir uns das vorgestellt hatten. Mit zwei Niederlagen und einem Sieg hat es leider nicht gereicht, um weiterzukommen. Du wurdest gegen Spanien für die letzten 20 Minuten eingewechselt. Was für ein Gefühl war es, bei einem solchen Ereignis gegen diese Mannschaft zu spielen? Yunus: Es war schön, gegen solch eine Topmannschaft auf dem Platz stehen zu können. Das sind Erfahrungen und Momente, die man natürlich sehr gerne für die weitere Karriere mitnimmt. Ich hoffe, dass ich in Zukunft wieder an solchen großen Turnieren teilnehmen kann. Dein Trikot hast du nach der 0:3-Niederlage mit niemandem getauscht. Hast du ansonsten irgendein gegnerisches Trikot, das du besonders in Ehren hältst? Yunus: Naja, ich tausche normalerweise nur mit Spielern, die ich persönlich kenne. So habe ich vor kurzem mein Trikot mit Franck Ribery getauscht. Er ist für mich ein großer Spieler. Hast du generell ein fußballerisches Vorbild oder Idol? Yunus: Nein, es gibt niemanden, von dem ich jetzt sagen könnte: Das ist mein Idol, so will ich auch gerne sein. Es gibt natürlich Spieler, von denen man vieles mitnehmen kann. Zinedine Zidane ist zum Beispiel jemand, der mich immer inspiriert hat. Jemand, mit dem du dich immer wieder über Fußball austauschst, ist dein Bruder Yusuf. Es soll sogar einen kleinen familieninternen Wettstreit geben, wer von euch beiden mehr Tore schießt… Yunus: (lacht) Ja, die Wette lief letzte Saison, mein Bruder hat damit angefangen. Ich glaube, um mich noch mehr zu motivieren. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie viele er am Ende hatte und wer eigentlich gewonnen hat. Ich hatte auf jeden Fall elf Tore auf dem Konto. Wir waren da aber etwa auf einem Level. Dein Bruder spielt immer noch beim FC Bosporus Kassel? Yunus: Nein, er hat dort gespielt. Jetzt wohnt er seit einem Jahr in Hannover und spielt dort beim SV Borussia Hannover in der Bezirksliga – Yusuf spielt wie ich im offensiven Mittelfeld. Dann scheint das ja in der Familie zu liegen. Würdest du dich als Familienmensch bezeichnen? Yunus: Ja, absolut. Yusuf und ich sind aber die einzigen Fußballer. Ich habe noch zwei weitere Geschwister, einen kleinen Bruder und eine kleine Schwester. Die machen aber keinen Sport. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. „Es ist noch mal ein ganz anderes Gefühl, in der Türkei vor und für die eigenen Fans zu spielen. Das wollte ich auf jeden Fall in meiner Karriere erleben.“ Spielmacher | 33 Unter Wölfen
Unter Wölfen - Ausgabe 12 - Saison 2016/2017
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