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Unter Wölfen - Ausgabe 12 - Saison 2016/2017

Cheerleading: „Sich einmal so richtig fallen lassen…“ Die Trendsportart beim VfL Wolfsburg e.V. startete als Fußball-Beiprogramm Alles begann Ende 1998 mit einer kleinen Anzeige in den lokalen Zeitungen in Wolfsburg. Die Bundesliga-Fußballer forderten junge Mädchen auf, sie als Cheerleader bei den Heimspielen anzufeuern und die Zuschauer in der Halbzeitpause zu unterhalten. Mehr als 120 Mädchen meldeten sich und schon im März 1999 feierten die „Crazy Cats“ im Stadion am Elsterweg Premiere – beim DFB-Halbfinale gegen Werder Bremen. Von da an hatten die Cheerleader bei allen Heimspielen des VfL ihre Auftritte. Aus Spaß wird Leistungssport Mit den Jahren zeigte es sich aber: Fußball und Cheerleading passten nicht zusammen. Der Rahmen, das Stadion und die Zuschauermassen waren zu groß, um die Auftritte der Mädchen so richtig zur Geltung zu bringen. Und somit gingen die Mädels von 2008 an neue Wege. Weg von der reinen Show, hin zum Wettkampfsport. Die Cheerleader des VfL Wolfsburg e.V. kämpften von nun an um Siege, Podestplätze und Titel. Und die neuen ehrgeizigen Ziele drückten sich auch in der Namensgebung aus. Aus „Cats“ wurden Sportlerinnen der Klasse „Deluxe“: Feen Deluxe, Princesses Deluxe, Junior Queens Deluxe und die Queens Deluxe. Aus dem reinen Spaß an der Freude wurde beim VfL so ein Leistungssport der Luxusklasse. Elf Trainerinnen und Trainer kümmern sich um 60 Mädchen und Frauen im Alter von fünf bis 30 Jahren in vier Wettkampfteams. Und Fachwartin Svenja Kayser gibt die Richtung vor und den Ton an. Ursprünglich war Cheerleading ein Männersport und auch heute noch gehören in vielen Vereinen junge Männer zum Team. Nicht so beim VfL e.V. Bisher ist es nicht gelungen, Jungs dauerhaft für den Sport zu begeistern. Höchstens als interessierte Zuschauer, die den Mädels bei ihren manchmal atemberaubenden Auftritten zujubeln. Dabei bietet diese aus Amerika kommende Trendsportart eine perfekte Mischung aus Turnen, Akrobatik, Tanz, Show und Anfeuerungsrufen. Und gerade diese „Schlachtrufe“ sind wichtiger Bestandteil des Programms. Sie sind das Markenzeichen der Teams, werden selbst entworfen und werden visuell etwa durch Schilder unterstützt. Und dürfen die 30-Sekundengrenze nicht überschreiten. Eight, seven, six… Wer einmal ein erfolgreicher Cheerleader werden will, muss vor allem auch Kraft, Körpergefühl und Musikverständnis trainieren. Und wer bis „eight“(acht) zählen kann, ist klar im Vorteil. Denn die ersten Takte einer Übung werden von „eight“ runter gezählt. Optisch immer wieder ein Genuss ist das Pyramidenbild, das aus mehreren „Stunts“ besteht. Und der „Flyer“ sollte nicht nur riesiges Vertrauen in seine auffangenden Kolleginnen haben, sondern auch gelenkig sein. Denn es wird schon erwartet, dass er auf der Spitze der Pyramide balancierend auch noch mit einem Bein sein Ohr berühren kann. Das sind die „Gänsehaut-Momente“ für die Zuschauer während des Wettkampfprogramms, das zweieinhalb Minuten dauert und für das ein Jahr lang trainiert wird. Outfit „Deluxe“ Wichtig für die Erfolge sind auch die richtige Musikauswahl, die dekorativen Pompoms, der Schlachtruf und natürlich die Kostüme. Zurzeit freuen sich die Wettkampfteams des VfL Wolfsburg e.V. auf ihre neue Einkleidung. Die Hauptfarbe der Kostüme wird weiß sein, aber mit sehr viel Glitzer. Eben „Deluxe“. Neben dem Wettkampfsport, sozusagen der Pflicht, hat die Freude (die Kür) immer noch viel Platz im Programm der Cheerleader. Daher aufgepasst: Die Mädels sind noch zu haben für Auftritte auf Betriebsfeiern, Jubiläen und Geburtstagen – oder auch als unterhaltender Augenschmaus bei sportlichen Events wie zum Beispiel dem Wolfsburg-Marathon. VfL Wolfsburg e.V. | 57 Unter Wölfen


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