„DAS WAR EIN PUNKT,
DER UNS EINEN ECHTEN
SCHUB GEBEN KANN.“
Was kann ein neuer Trainer in so kurzer Zeit überhaupt
bewirken?
Yunus: Es ist natürlich schwer, etwas in zwei Tagen
zu erreichen. Er hat in erster Linie versucht uns zu motivieren,
ist aber auch auf seine Spielidee eingegangen.
Wir haben versucht, es so gut es ging umzusetzen, aber
natürlich
braucht man mehrere Trainingseinheiten, um
das richtig zu verinnerlichen. Aber das sah in der ersten
Halbzeit schon mal sehr gut aus, und das gibt viel Optimismus
für die Zukunft.
Beim Auswärtsspiel bei den Bayern habt ihr dann auch
gleich den nächsten Schritt gemacht und einen Achtungserfolg
erzielt, als ihr einen 0:2-Rückstand noch aufgeholt
und einen Punkt aus München entführt habt…
Yunus: In diesem Spiel haben wir wirklich Moral bewiesen
und gezeigt, was in uns steckt. Hut ab vor der Mannschaftsleistung,
das hatten uns wohl nur die wenigsten
zugetraut. Natürlich war auch da noch längst nicht alles
perfekt, aber wir sind auf einem guten Weg. Das war ein
Punkt, der uns einen echten Schub geben kann.
Du kennst den Trainer schon aus eurer gemeinsamen
Zeit in Mainz. Worauf legt er Wert und wovon kann dein
jetziges
Team nun profitieren?
Yunus: Wir hatten in Mainz eine erfolgreiche Zeit. Martin
Schmidt steht für ein Umschaltspiel, in dem man in erster
Linie kompakt steht, gut verteidigt und diszipliniert ist auf
dem Platz, dazu viel Laufbereitschaft an den Tag legt und
leidenschaftlich spielt. Das sind die Inhalte, die er will.
Hinzu kommen die Phasen, in denen wir den Ball gut laufen
lassen, weil wir die Qualität dafür haben. Ich denke, dass er
die Mischung aus diesen beiden Philosophien reinbringen
möchte. Ich glaube, es wird der Mannschaft guttun, nach
Ballverlust schnell umzuschalten und ins Presssing zu
gehen. Das hat in den letzten Wochen vielleicht ein wenig
gefehlt. Es könnte ein gutes Mittel sein, um den Gegner zu
bezwingen.
Kommt dir selbst laufintensives Pressing auch entgegen?
Yunus: Für mich ist es gut, dass ich viel laufen kann. Das ist
schon mal ein wichtiger Aspekt für mich und die Mannschaft.
Letztendlich
kommt es immer auf das Spiel und den
Gegner an. Es gibt Spiele, in denen man erstmal gut stehen
will oder es gibt solche wie in der ersten Bremen-Halbzeit,
wo wir den Ball haben und das Spiel machen müssen.
Beides müssen wir verinnerlichen. Das wird in den nächsten
Wochen vom Coach sicher intensiv trainiert, so dass
jeder Spieler weiß, wie er sich in der jeweiligen Situation zu
verhalten hat.
Nachdem du länger von der Bank kamst, standst du
gegen
Bremen
sofort wieder in der Startelf. Wie wichtig
ist es für dich, das Vertrauen zu spüren?
Yunus: Das ist natürlich für jeden Spieler schön. Für mich
gilt es, jetzt weiter Gas zu geben und das Vertrauen so gut
es geht mit Leistung zurückzuzahlen.
„WENN MAN ZWEI SPIELER
MIT DIESEN STÄRKEN HAT, IST
DAS JA NICHT SO SCHLECHT.“
30 | SPIELMACHER