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Unter Wölfen - 2. Ausgabe 2013/14

16 Blitzstarter Gerade erst zurück in der Bundesliga, ist die Hertha eine der großen Überraschungen dieser noch jungen Spielzeit. Mit sieben Zählern aus den ersten drei Spielen und dem ligaweit besten Trefferverhältnis von 9:3 Toren kamen die Berliner nahezu optimal aus den Startlöchern. Mehr noch als vom besten Bundesliga Saisonstart der Vereinsgeschichte darf man in der Hauptstadt aber vom frischen Offensivgeist der Mannschaft begeistert sein. Der 6:1-Sieg am ersten Spieltag über Eintracht Frankfurt war nicht nur ein fulminantes Ausrufezeichen, sondern überdies ein Fall für sämtliche Rekordbücher. Höher gewann Hertha BSC ein Bundesligaspiel zuletzt im Dezember 2004 (6:0 gegen Gladbach). Seit der Saison 1974/1975 – damals schlugen die Kickers Offenbach den FC Bayern München glatt mit 6:0 – sah die Bundesliga kein derart deutliches Endresultat zum Auftakt. Gar noch nie gelang einem Aufsteiger ein besserer Start. „Wir haben lange nicht so ein tolles Fußballspiel erlebt im Olympiastadion“, frohlockte Hertha-Manager Michael Preetz, offenbarte sich sogleich allerdings als purer Realist: „Es wird wahrscheinlich so sein, dass wir nicht mehr viele Spiele höher gewinnen als heute.“ Obwohl Änis Ben-Hatira, Wegbereiter des Führungstreffers durch Adrian Ramos, von einer „krassen Ansage an die Konkurrenz“ sprach, machte sich beim Aufsteiger, der den ersten Spieltag natürlich auch als Tabellenführer beschloss, statt großer Euphorie eher charmante Zurückhaltung breit. „Wir sollten nicht auf die Tische springen und darauf tanzen“, mahnte Chefcoach Jos Luhukay, befand aber immerhin: „Wenn man schon in der ersten Halbzeit dreimal Aluminium trifft und dann sechs Tore erzielt, hat man vieles richtig gemacht.“ Beim besten Willen: Da wollte und konnte ihm niemand widersprechen. Dass der Berliner Raketenstart weit mehr sein könnte als nur eine Eintagsfliege, diesen Beweis traten die Herthaner in der Folgewoche im Frankenland an. In Nürnberg kam man trotz eines 0:1-Rückstandes am Ende noch zu einem Punkt und sah beim 2:2 bis in die Nachspielzeit – dann traf Hiroshi Kiyotake per Freistoß – sogar wie der sichere Sieger aus. Und auch im Duell mit dem HSV bestätigte die Mannschaft einen erstaunlichen Reifegrad, ließ den Bundesliga-Dino am dritten Spieltag abblitzen und sicherte sich im zweiten Anlauf den zweiten Heimdreier. „Wir müssen im Olympiastadion den Grundstein für den Klassenerhalt legen“, hatte Luhukay schon vor Saisonbeginn gewusst und in diesem Zusammenhang ein durchaus ambitioniertes Ziel formuliert: Wie schon in der zurückliegenden Zweitliga-Spielzeit (zwölf Siege, fünf


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