Das Jahr 2017 bleibt beim VfL Wolfsburg das Jahr der
Jubiläen.
Vor 25 Jahren zogen die Wölfe in den Profifußball
ein, halten sich seit 20 Jahren ohne Unterbrechung
in Liga eins – und spielen darüber hinaus seit
15 Jahren in der Volkswagen Arena. Wenn man sich mit
der Geschichte der VfL-Heimstätte näher befasst, dann
kommt man an einem Mann nicht vorbei: Klaus Fuchs,
von 1999 bis 2008 Geschäftsführer des VfL Wolfsburg,
hat den Bau der Arena nicht nur federführend begleitet.
Er gilt auch als ihr geistiger Vater. „Diese Rolle zu übernehmen
und die Volkswagen Arena verwirklichen zu
dürfen, war eine Traumaufgabe in meinem Traumberuf“,
sagt der 66-Jährige. Fuchs, der ursprünglich aus der Eifel
stammt und seine aktive Fußballkarriere nach der
A
Jugend bei seinem Heimatklub DJK Plaidt beendete,
hatte zuvor sieben Jahre beim 1. FC Kaiserlautern sowie
vier Saisons beim Karlsruher SC gewirkt. Nach seinem
Abschied vom VfL leitete der heute 66-Jährige die
Volkswagen Sportkommunikation. An die Zeit, als er
im Allerpark täglich den Bauhelm aufsetzte, erinnert sich
der studierte Diplom-Verwaltungswirt erfrischend genau.
Im großen Interview spricht Fuchs über Fans in Schneeanzügen,
Wasser im Kabinentrakt und Champagner
aus Dänemark.
Klaus Fuchs, haben Sie jemals in Ihrem Leben ein Haus gebaut?
Klaus Fuchs: Oh, ja. Dreimal sogar. Einmal in den 70er-Jahren,
dann wieder in den 90ern und noch ein drittes
Mal, nachdem wir in Wolfsburg sesshaft geworden sind.
Wie hoch muss man sich demgegenüber den Aufwand
beim Bau eines Fußballstadions vorstellen?
Fuchs: Das steht natürlich in keinem Verhältnis. Bei einem
Stadionbau gibt es viele Herausforderungen. Die Dachkonstruktion
zum Beispiel ist unheimlich komplex, aber
genauso das gesamte Innenleben. Hier ist eine einfache
Wegeführung wichtig, damit man am Spieltag nicht zu
viele Ordner benötigt. Außerdem muss man auch zukünftige
Entwicklungen im Auge behalten, um sich ständig
dem Zeitgeist anpassen zu können. Das ist bei einem Haus
etwas anders.
Das Thema dieses Interviews ist die Entstehungsgeschichte
der Volkswagen Arena. Wo setzen wir da
eigentlich
zeitlich an?
Fuchs: Etwa im Jahr 1997, also zum Zeitpunkt des
Aufstiegs. VfL-Manager Peter Pander und Wolfgang
Heitmann,
der damalige Fußballchef, hatten erste Pläne
geschmiedet und waren auch schon aktiv geworden.
In dieser Phase holten sie mich dazu mit dem Ziel, das
Projekt
zu realisieren.
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UNTER WÖLFEN
SPIELMACHER | 23
15 JAHRE
VOLKSWAGEN ARENA