in Frage kam, war schnell klar: Das muss aus dem Pokalendspiel
stammen.“ Und tatsächlich: An die Angel bekam Schröder dadurch
das originale Finaltrikot von VfL-Mittelfeldspieler Stephan Täuber.
Schäfer-Trikot hat besonderen Rang
Völlig beliebig kamen ihm die Sachen indes nicht ins Haus, für einige
Stücke hat sich Schröder buchstäblich auch ins Zeug gelegt. „Edin
Dzekos Trikot aus dem Meisterspiel gegen Werder in der Sammlung
zu haben, ist natürlich besonders. Wenn so etwas irgendwo
auftaucht, dann kann man nicht widerstehen“, sagt Matze. „Aber es
gibt ein paar Spieler, von denen wollte ich einfach immer ein Trikot
besitzen, weil sie entweder meine Idole sind oder weil ich sie sonst
irgendwie als Fußballer mochte“, erklärt er und nennt neben Träsch
und Dzeko auch Grafite, Roy Präger, Stefan Meißner, Siggi Reich,
Stefan Effenberg und Diego Benaglio, der ihm ein Torwarttrikot
(„die sind grundsätzlich am schwierigsten zu bekommen“) einst
persönlich nach dem Europa-League-Spiel in Krasnodar überreichte,
sowie Marcel Schäfer. Eines der Jerseys des heutigen VfL-Sportdirektors
hält Schröder besonders in Ehren. Und zwar so sehr, dass er
es als eines von ganz wenigen Trikots nicht hergeben mag. „Marcel
war der erste Spieler, der mir persönlich sein Trikot übergeben hat.
Das war nach dem Spiel in Köln in der Saison 2011/2012. Davon
kann ich mich einfach nicht trennen.“
Volkswagen, Wölfinnen, Nordkurve
Ansonsten aber ist nun wirklich Schluss. Hört man „Matchworn
Matze“ zu, dann klingt es, als siege nach längerem inneren Kampf
die Vernunft. Dass es neben dem nötigen Stauraum für die Hobbyschatzsuche
zunehmend an Zeit fehle, verwundert angesichts
dieser Dreifachbelastung kaum: Im Hauptberuf arbeitet der gelernte
Speditionskaufmann im Werk, genau gesagt als Disponent im
Fahrzeugversand. Darüber hinaus betreut Schröder seit fünf Jahren
die weibliche VfL-U20, bekanntlich in der – inzwischen
eingleisigen
– zweiten Liga ansässig, als Teammanager. Und womit er freilich
niemals aufgehört hat, ist der Support der männlichen Profis, die er
traditionell per Dauerticket aus der Nordkurve verfolgt. „Ich kann
nicht permanent online sein. Deshalb kam es schon vor, dass mir ein
spannendes Trikot, auf das ich es wirklich abgesehen hatte, durch
die Lappen gegangen ist. Zumal der Markt für VfL-Sachen ohnehin
klein ist, ist sowas wirklich frustrierend“, sagt Schröder und liefert
die Antwort auf die letzte Frage damit indirekt bereits mit. Denn hat
er wirklich schon innerlich abgeschlossen? „Naja, ganz so einfach ist
es halt nicht. Ich schätze, die Sucht ist noch da“, lächelt er. mg
VfL-MEMORABILIA IMMER WILLKOMMEN
Wer ebenfalls noch historische VfL-Schätze auf dem
Dachboden schlummern hat, etwa alte Trikots,
Tickets, Fotos, Wimpel oder auch ganz persönliche
Erinnerungsstücke, die für alle VfL-Fans von Interesse
ein könnten, der möge sich bitte beim VfL
Wolfsburg melden. Unter der E-Mail-Adresse
archiv@vfl-wolfsburg.de
werden alle Hinweise,
Angebote und Informationen –
egal, ob jemals daraus eine
Schenkung oder Dauerleihgabe
entsteht – mit Interesse
entgegengenommen. Direkt
zum Webauftritt der VfL-FußballWelt
geht es hier:
Auch wenn Stefan Effenberg in Wolfsburg keine tiefen Spuren hinterließ:
Schröder verehrte ihn trotzdem.
Wer kennt dieses Trikot? „Nicht mal im ‚Alt-Berlin‘ konnte man mir sagen,
wann es wohl im Einsatz gewesen ist.“
Platz geschaffen und Gutes getan: Matthias Schröder vor einem (kleinen) Teil
seiner bemerkenswerten Sammlung.
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