#WIRHELFEN
IN DER KRISE ZUSAMMENSTEHEN
Als sich im Januar viele sorgenvolle Blicke nach China
richteten, weil sich dort ein Virus namens „Corona“
Wolfsburg
rasant verbreitete, konnte noch niemand in damit rechnen, dass auch in der Autostadt bald
das Werk stillstehen sollte und von allen Bürgerinnen
und Bürgern viele Einschränkungen erwartet werden
Monaten hautnah, wie schnell die Normalität aus den Fugen
würden. Und auch der VfL und seine Fans erlebten in den letzten oder der komplette Stillstand der Liga – so etwas hat
geraten kann. Ob das erste Geisterspiel der Geschichte (siehe Seite 14/15) Profi-Fußball noch nie gegeben. Und dennoch verdeutlichen die Auswirkungen des Coronavirus, dass Fußball
es im deutschen der Ausbreitung der Infektionskrankheit eine weitaus
eben hilfsbedürftigen
nur die schönste Nebensache der Welt ist und das Eindämmen Initiativen um, um höhere Relevanz hat. Unter dem Motto #wirhelfen setzte der VfL Wolfsburg umgehend Aktionen und unter die Arme zu greifen und treuen Fans eine Freude zu bereiten.
Menschen und Organisationen der Umgebung GEMEINSAM FÜR
WOLFSBURGER IN NOT
Als der Kampf gegen das Coronavirus immer mehr
Auswirkungen auf den Alltag der Wolfsburgerinnen und
Wolfsburger hatte, formierte sich schnell ein Bündnis
bestehend aus der Stadt Wolfsburg, dem VfL Wolfsburg
und dem Stadtjugendring Wolfsburg. Das Projekt „Wir
Helfen.“ wurde geboren, damit niemand in der Region
das Gefühl bekommen sollte, diese Krise allein und ohne
lokale Unterstützung durchstehen zu müssen. Telefonisch
konnten sich Bürgerinnen und Bürger melden, die
aufgrund der Einschränkungen Hilfe und Unterstützung
benötigten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
VfL standen dann am Telefon bereit, um Hilfsgesuche
anzunehmen und mit diesen registrierten Helferinnen und
Helfer über ein „Matching-System“ zu
vernetzen. Es wurden Botengänge oder
Einkäufe für die Betroffenen übernommen
– eine wichtige Unterstützung
für Menschen der Risikogruppe, um die
Krise ein wenig besser zu überstehen.
EIN OFFENES OHR AM TELEFON
Die Coronakrise trifft einige Menschen
besonders hart. Ältere, die ein besonders
hohes Risiko haben, an der Krankheit
zu sterben, sollen sich zum eigenen
Schutz isolieren. Keine Besuche der
Enkelkinder, kein gemeinsames Osterfest,
selbst Einkäufe werden oft von
Angehörigen übernommen. Wenn das
soziale Umfeld Abstand nehmen muss,
dann entsteht schnell Einsamkeit und in
der Einsamkeit haben dunkle Gedanken
eine höhere Chance, sich durchzusetzen.
Rund 1.500 Dauerkarteninhaber
des VfL sind über 70 Jahre alt und
gehören der Risikogruppe an. Um
diesen Menschen eine Freude zu
bereiten, haben Spielerinnen und
Spieler, VfL-Geschäftsführer Michael
Meeske sowie Roy Präger und Pierre Littbarski in der dritten
Aprilwoche viele dieser Menschen angerufen und einen lockeren
Plausch mit den treuen Fans gehalten. Von den Wölfinnen hatten
Svenja Huth und Sara Doorsoun ein offenes Ohr für die Sorgen und
Wünsche der älteren VfLer, außerdem waren VfL-Chefcoach Oliver
Glasner sowie die Wölfe Robin Knoche und Felix Klaus dabei. „Bei
den Telefonaten, die ich führen durfte, bin ich auf viel Erstaunen
und Überraschung gestoßen. Dabei habe ich von allen eine sehr
positive Rückmeldung bekommen. Das Schönste und Wichtigste
für mich war, dass es allen gut geht, dass alle gesund und fit sind.
Es ist mir ein großes Anliegen, dass alle gut versorgt sind“, berichtete
Cheftrainer Glasner von seinen Telefon-Erfahrungen. Mit
der Unterstützung von 40 VfL-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
wurden ebenfalls 1.000 treue Fans über 65 Jahren angrufen. Es
war nicht die erste Aktion dieser Art. Schon Anfang April hatten
die Grün-Weißen ausgediente iPads wieder flottgemacht
und dem
AWO Wohn- und Pflegeheim in der Goethestraße zur Verfügung
gestellt, damit die Bewohnerinnen und Bewohner auch per Videotelefonat
mit den Angehörigen im Kontakt bleiben können (Lesen
Sie weiter auf Seite 142).
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