Die Wohnung von Felicitas Rauch und Pia-Sophie Wolter
befindet sich in zentraler Lage in Wolfsburg. Drei Stockwerke,
genau 57 Stufen, sind es, bis man die WG der
Wölfinnen erreicht hat – „die haben wir in der Vorbereitung
gezählt“, erinnert sich Wolter leidvoll. Oben angekommen,
empfangen einen jedoch nicht zuerst die zwei Grün-
Weißen. Erste an der Tür ist grundsätzlich „Cinnamon“,
Spitzname: „Cinni“ – eine Pudel-Bolonka-Hündin, die durch
ihre Fellfarbe ihrem Namen alle Ehre macht. Nach einigen
Streicheleinheiten gibt es zunächst eine kurze Tour durch
die Wölfinnen-Bleibe: ein geräumiger Flur, zwei Badezimmer
sowie zwei gleich groß geschnittene Zimmer, die
als Schlafräume genutzt werden. Hinzu kommt eine einladende
Küche, die in ein großes Wohnzimmer mündet –
der Mittelpunkt der WG. Über 100 Quadratmeter sind
es, auf denen sich Rauch und Wolter eingerichtet haben.
Gemütlichkeit hat hier den Vorrang, Fotos an den Wänden
vermitteln
ein Gefühl von Zuhause.
Aus Freundschaft wird eine Wohngemeinschaft
Zur Saison 2019/202020 wechselte Rauch vom Traditionsklub
1. FFC Turbine Potsdam zum aktuellen Doublesieger.
Mit Vertragsunterzeichnung stellte sich die Frage nach
einer passenden Bleibe. „Da ich in Potsdam in einer WG
gewohnt habe, wollte ich das hier auch gerne“, erklärt die
gebürtige Peinerin. Der Kontakt sei dann über Wölfinnen-
Teamkollegin
Sara Doorsoun entstanden. „Ich hatte Sara
bei der Nationalmannschaft erzählt, dass ich gerne in eine
WG ziehen würde“, so Rauch. Wolter, die seit der vergangenen
Spielzeit das grün-weiße Trikot trägt, wohnte bis zu
Rauchs Anfrage in einer möblierten Wohnung im Sandkamp,
aus der sie ohnehin ausziehen wollte. Die Frage nach
einer WG kam also gerade richtig: „Ich hatte kein Problem
damit, alleine zu wohnen. Aber wenn man nach Hause
kommt und es ist jemand da, mit dem man sich austauschen
kann, ist das schon schöner“, gibt die 22-Jährige
schmunzelnd zu. Die Chemie zwischen den Grün-Weißen
stimmte schon während ihrer gemeinsamen Zeit bei der
U19-DFB-Auswahl. Im Rahmen des Drei-Nationen-Turniers
in Spanien lernten sich die beiden heutigen Vereinskolleginnen
2015 kennen. Vier Jahre später stand daher einer
Wohngemeinschaft nichts im Wege, auch eine passende
Bleibe hatten Rauch und Wolter schnell im Auge. Wie
das Leben so spielt, ist der Vermieter der gewünschten
Wohnung ein alt eingesessener VfL-Fan. Klar, dass dieser
nach Anfrage der beiden Wölfinnen die Wohnung für die
Profifußballerinnen
freihielt.
Keine Regeln zum Glücklichsein
Gut elf Monate lang teilen sich Rauch und Wolter
jetzt schon ein Zuhause. Zeit für eine Zwischenbilanz:
„Feli ist schon ein sehr unkomplizierter Mensch“, so Wolter.
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