„Selbstdarstellung steht nicht im Mittelpunkt“
Auf die Pläne nach der aktiven Karriere angesprochen,
antwortet Blässe nach dem Ausschlussprinzip: „Trainerin
werde ich auf alle Fälle nicht.“ Dann schiebt sie mit einem
Augenzwinkern hinterher: „Die armen Kinder…“ Überhaupt
macht die 31-Jährige nicht den Eindruck, sich das Karriereende
von ein paar Ziffern im Ausweis diktieren zu lassen.
„Man nennt mich Benjamin Button, weil meine Werte jedes
Jahr besser werden.“ Für alle Nicht-Cineasten: Im Film
„Der seltsame Fall des Benjamin Button“ geht es um ein
Baby, das als Greis geboren und im Verlauf seines Lebens
immer jünger wurde. „Mein Kopf will noch und solange
mein Körper mitspielt und ich mich nicht quäle, mache ich
weiter.“ Ihren „inoffiziellen Fanclub“ auf Facebook wird’s
freuen, die Follower auf Instagram ebenso. „Ich lasse die
Leute gerne teilhaben an dem, was ich so mache, aber die
Selbstdarstellung steht bei mir ganz sicher nicht im Mittelpunkt.“
Wer Anna Blässe kennenlernt, wird zu dem gleichen
Urteil kommen. Das Urgestein im Wölfinnen-Kader ist
höflich, aber nicht anbiedernd. Bestimmt, aber nicht rücksichtlos.
Ehrgeizig, aber nicht verbissen. Ein Typ, der keine
100 Freunde hat. „Aber wenige gute sind mir ohnehin
wichtiger.“
Noch Fragen? dz
WÖLFINNEN | 41
ANNA BLÄSSE
geboren am
27. Februar 1987 in Weimar
Stationen:
bis 2000 SV Niedergrundstedt
2000 bis 2002 SC 1903 Weimar
2002 bis 2006 FF USV Jena
2006 bis 2007 Hamburger SV
seit 2007 VfL Wolfsburg
Größte Erfolge:
Deutsche Meisterin: 2013, 2014, 2017, 2018
DFB-Pokal-Siegerin: 2013, 2015, 2016,
2017, 2018
Champions-League-Siegerin: 2013, 2014
U19-Weltmeisterin: 2004
Ehre, wem Ehre gebührt: Nach dem sensationellen Triple-Coup 2013 dürfen sich Anna Blässe und Co. im Goldenen Buch der Stadt Wolfsburg verewigen (siehe dazu auch S. 66 ff.).
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