Benzin im Blut
Männer und Motoren, das ist bekanntlich eine unendliche Geschichte
von Liebe und Leidenschaft. Nicht anders bei Tobias
Abelmann: Mit viel Herzblut arbeitet er täglich in seiner Werkstatt
am VfL-Center. Hier riecht es nach Öl, beim Schweißen
fliegen die Funken und der Akkuschrauber schnurrt. Auf
dem Boden liegen ordentlich sortiert kleine Kästchen gefüllt
mit unzähligen Schrauben, Muttern und Dichtungen. Sechs
Rasenmäher-Maschinen liegen auseinander gebaut auf dem
Boden. Sonderauftrag: „Einen Kehrbesen montieren“, so der
Mechaniker. Abelmann arbeitet seit 2014 für den Klub. Früh
in seinem Leben faszinieren ihn Simson-Mopeds, an denen
er in seiner Freizeit schraubt und inzwischen 24-Stunden-Rennen
fährt. Erfolgreich. Sein Handwerkszeug hat sich der
35-Jährige selbst beigebracht. Nach der Bundeswehr und
einer Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist er
Betriebsleiter einer Wolfsburger Diskothek. Nach einem Jahr
macht er Schluss und heuert bei den Grün-Weißen an. Seine
Leidenschaft ist nicht der Fußball, sondern die Schrauben.
„Der VfL hat mir die Chance gegeben, hier etwas aufzubauen.“
Abelmann ist kein geprüfter Werkstattmeister, dennoch
bekommt er das Vertrauen. Zu Beginn seiner Tätigkeit ist
die Halle hinter den Trainingsplätzen noch komplett leer.
Inzwischen
ist sein zweites Zuhause besser ausgestattet als
manch zertifizierte Autowerkstatt. „Es gibt kein Fahrzeug,
was nicht durch meine Hände gegangen ist.“ Der Fachmann
repariert
alles
selbst, er liebt seinen Job und könnte sich
keinen
besseren
Arbeitgeber vorstellen. „Ich habe mein Hobby
zum Beruf gemacht.“
NACHGEHA(R)KT | 47
Ordnung muss sein: Trotz Digitalisierung greifen die Greenkeeper für ihre tägliche
Arbeit zum klassischen Handwerkszeug.
Die Werkstatt ist das Reich von Tobias Abelmann. Der 35-Jährige repariert und wartet mit viel Herzblut den Fuhrpark der Greenkeeper.
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