„ES IST HALT EIN BISSCHEN KÄLTER“
Für Heribert „Herbie“ Rüttger ändert sich im Winter gar nicht so viel.
„Was verändert sich in meinem Job durch den Winter? Kaum etwas, wenn ich so
darüber nachdenke. Es ist halt ein bisschen kälter. Die Spieler brauchen andere Sachen:
Handschuhe, Mütze und Schals sind wichtig. Eine Decke fürs Spiel darf auch nicht
fehlen. Eigentlich könnten wir sie in der Volkswagen Arena weglassen: An unseren
Bänken sind zusätzlich Heizkörper angebracht, also braucht man im Prinzip gar keine
Decke mehr zum Warmhalten. Was ist sonst noch wichtig im Winter? Es gibt für die
Spieler keine speziellen Getränke gegen die Kälte: Mit Kaffee und Tee ist die Mannschaft
das ganze Jahr über versorgt. Natürlich gibt es welche im Team, die mehr frieren
als andere. William und John Brooks, unsere Frostbeulen in der Mannschaft, ziehen bei
den etwas kälteren Temperaturen lieber lange Strumpfhosen an. Bei den Spielen
werden dieselben Trikots genutzt, weil Nike sie nur mit kurzen Ärmeln herstellt. Die
Spieler kriegen dann noch lange Unterziehshirts dazu. Wir haben bei Auswärtsfahrten
definitiv mehr Gepäck im Bus: Für die Wintersachen nehmen wir zwei Kisten extra mit.
Falls es schneien sollte, haben wir auch noch rote Bälle mit dabei. Die Rasenheizung
macht sie jedoch fast überflüssig. Und bei mir persönlich? Da ändert sich nicht wirklich
etwas: Die Regenjacke wird nur gegen die Winteredition eingetauscht.“ lmr
„KEIN KINDERSPIEL FÜR UNS“
Für Fotograf Darius Simka ist eine gute Spieltagsvorbereitung
im Winter besonders wichtig.
„Meine Fotografenkollegen und ich müssen uns wappnen: Der Winter ist echt kein Kinderspiel
für uns. Immerhin sitzen wir 90 Minuten hinter den Toren auf unseren Stühlen, bewegen uns
kaum und versuchen die idealen Bilder zu schießen. Klar, bei angenehmen 15 Grad ist das
leichter als bei eisigen Minusgraden. Trotzdem kann ich im Allgemeinen sagen: Lieber kalt,
wirklich bitterkalt als nass mit starkem Regen oder Schnee. Solange es trocken bleibt und es
nicht regnet oder schneit, hat man gute Voraussetzungen für scharfe und gute Bilder. Ich muss
halt nur dafür sorgen, dass ich mich warm genug anziehe. Eine dicke Winterjacke, ein dicker
Schal, eine lange Unterhose und Handschuhe – natürlich mit freier Fingerbewegung. Das ist
wirklich überlebenswichtig für mich. Eine gute Vorbereitung für ein Spiel ist im Winter extrem
wichtig. Die Akkus für Kamera und Laptop müssen komplett vollgeladen sein, ansonsten halten
die gegen die Kälte nicht lange Stand. Da besteht teilweise echt Druck, wenn man nicht weiß,
wie lange die Geräte die kalten Bedingungen noch überstehen. In der Volkswagen Arena habe
ich das Glück, vor Regen und Schnee geschützt zu sein. Zumindest werden mein Equipment
und ich dort nicht so nass. Zudem ist die Temperatur in der Arena etwas höher. Das war im
Stadion am Elsterweg noch ganz anders. Ich erinnere mich gut, vor allem an das U23-Testspiel
gegen Kassel vor ungefähr vier Jahren. Es war bitterkalt, minus 16 Grad! Zwar hat man im alten
VfL-Stadion gute Lichtverhältnisse, aber es ist offen, man ist nicht geschützt und der eisige
Wind zieht da durch. Das war der Wahnsinn und kaum auszuhalten – für mich mit Abstand der
kälteste Arbeitstag bei einem VfL-Spiel.“ jm
WINTERTIPP
HEIZUNG FÜR DIE FÜSSE
Da können die Schuhe noch so gut gefüttert sein: Irgendwann sind die Füße nur
noch große Eisbrocken. Josuha Guilavogui kennt die Lösung: Er legt sich Sohlenwärmer
in seine Schuhe! Die Einmal- Thermopads halten das ganze Spiel über
warm. Und auch Tore lassen sich damit schießen.
Grün-weißer Tipp: Eingefrorene Füße tauen nach dem Spiel am besten bei einem
warmen Fußbad auf. Aber Vorsicht: nicht zu heißes Wasser verwenden!
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