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Unter Wölfen - Ausgabe 6 - Saison 2016/2017

„Das Gefühl, nach dem Spiel mit den Fans gemeinsam zu feiern, das brauchen wir wieder. Das wollen wir uns nun wieder holen und gegen Schalke damit anfangen.“ Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. Jahre auf dem Rasen stehe. Wenn ich dann irgendwann, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr weitermachen kann, ich aber körperlich gesund bin, geht das Leben immer weiter. Warst Du denn so weit, dass Du Dir einen Plan B zurechtgelegt hast? Daniel: Wenn es mit dem Fußball irgendwann nicht mehr weitergeht, ist man immer noch ziemlich jung und dann soll das Leben auch beruflich weitergehen. Aber ich mache mir jetzt keinen Druck, dass ich schnell etwas finden muss. Als Fußballer ist man viel mit dem Sport beschäftigt, steht unter starkem Druck. Da ist es auch mal ganz gut, wenn man einen Ausgleich hat und seinen Kopf klar hält. Für den macht man nämlich eigentlich nicht allzu viel. Was tust Du in solchen Phasen, um Dich etwas vom Fußball abzulenken? Daniel: Ich bin stark an Musik interessiert. Außerdem ist es mir sehr wichtig, meine Familie und Freunde oft zu sehen. Ansonsten versuche ich, meinen Horizont darüber hinaus noch zu erweitern. Kannst du Instrumente spielen? Daniel: Es beschränkt sich bei mir eher aufs Hören. Ich habe mal ein bisschen zum Spaß das Deejaying angefangen. Das hat sich aber wieder gelegt. Man stellt sich solch eine Verletzungsphase äußerst anstrengend, aber für einen Profi auch langweilig vor. Kannst Du uns erzählen, wie der Tag so rumgeht? Daniel: Wenn man verletzt ist, hat man eigentlich weniger Freizeit, als wenn man fit ist. Wenn man fit ist, hat man während der Saison meistens ein- oder zweimal Training. Wenn man allerdings mitten in der Reha steckt, ist man länger unterwegs. Von acht, neun Uhr an war ich meistens bis 15, 16 Uhr beschäftigt. Da erledigt sich die Frage eigentlich schon. Und die Reha-Übungen haben wahrscheinlich selten etwas mit Fußball zu tun… Daniel: Für einen Straßenfußballer ist solch eine Verletzung natürlich richtig bitter, wenn man dann jeden Tag nur im Kraftraum sein kann oder Behandlungen hat, statt auf dem Platz zu stehen. Es gibt aber keine Alternative, da muss man durch. Als ich so lange verletzt war, habe ich mir irgendwann gedacht: Egal, jetzt gehe ich mit meinen Kumpels auf den Bolzplatz – einfach nur, um mal wieder zu kicken. Das war mir einfach wichtig. Es war auch so, dass ich nach der langen Verletzungszeit in Stuttgart in der Sommerpause, als ich wieder fit war, fast täglich auf den Bolzplatz gegangen bin. Man sieht auch an meiner Spielweise, dass ich ein Bolzplatzkicker bin. Diese Art Fußball zu spielen brauche ich auch, damit ich mich auf dem Rasen gut fühle. Wie bist Du damals eigentlich zum Fußball gekommen? Daniel: Mein Vater hat mich immer mit zum Bolzplatz genommen. Zum VfB Stuttgart bin ich zwar schon sehr früh durch einen Jugendtag hingekommen, bei dem jeder, der teilgenommen hat, Eintrittskarten für ein VfB-Spiel bekam. Ein Freund meiner Familie war großer VfB-Fan und der hat uns gesagt, dass wir da mal hingehen sollen. Deswegen habe ich an diesem Jugendtag teilgenommen und war anscheinend so gut, dass ich dann genommen wurde. Aber an sich sage ich immer, dass es in der F- und E-Jugend eigentlich noch egal ist, wo man spielt – Hauptsache man hat Spaß. Erst mit 15, 16 Jahren fängt es an, eine Rolle zu spielen. Dann, wenn es unter anderem auch um die taktische Ausbildung geht. Spielmacher | 37 Unter Wölfen


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