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Unter Wölfen - Ausgabe 6 - Saison 2016/2017

Bundesliga-Aufstieg`97 Poker, Kniffel und Skat Ob in Mannschaftsbus, Trainingslager oder Kabine: In der Aufstiegssaison wurde jede Minute für heiße Wett- kämpfe genutzt. Mit ihm fing alles an: Jens Keller brachte den Kniffel-Spaß von den Löwen zu den Wölfen. Aufstieg`97 | 41 Unterhaching war der Höhepunkt. Auch die längste Auswärtsreise der Spielzeit 1996/1997 bewältigten die Wölfe traditionell mit dem Bus. Am Sonntag startete der VfL-Tross in Wolfsburg, am Montagabend – direkt nach dem DSF-Live-Spiel – ging es zurück. Mit an Bord befand sich auch diesmal das wichtigste Utensil der Aufstiegssaison. „Acht Stunden am Stück haben wir gekniffelt wie die Besessenen. Als wir am Elsterweg ankamen, hätten wir sogar noch weitergemacht, wenn man uns nicht rausgeschmissen hätte“, erinnert sich Roy Präger. Die VfL-Ikone darf als Kopf einer grün-weißen Bande gelten, die über Jahre an den Tischen der Hinterbänke ihr Unwesen trieb. Am heftigsten gekniffelt wurde in der sehr reiseintensiven letzten VfL-Zweitligasaison. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. Gutes Sitzfleisch gefragt Streng genommen waren es nicht nur die Würfler, die ihren weiter vorn an den Fensterscheiben dösenden Mitspielern den Schlaf raubten. „Es gab zwei Lager. Die eine Fraktion hat gekniffelt, die andere gepokert“, verrät Holger Ballwanz und lacht. „Man muss schon sagen, dass wir kleine Zocker waren. Wir haben uns früh im Bus die Plätze mit den Tischen gesichert und dann meist die komplette Fahrt durchgespielt.“ Kaiserslautern, Mannheim, Frankfurt, Mainz – allein die Auswärtsfahrten Richtung Südwesten forderten den Wölfen manche vielstündige Ochsentour ab. Nicht nur beachtliches Durchhaltevermögen, sondern auch besonderen Ehrgeiz zeigten die Mitstreiter am Filzbrett, die neben Präger und Ballwanz meist Stefan Meissner, Jens Keller, Mathias Stammann, Michael Spies, Detlev Dammeier und Peter Kleeschätzky hießen. Letzterer wusste sich dabei einen ganz speziellen Ruf zu erspielen. Schuld war Jens Keller „Man hat mich tatsächlich ‚Glücks-Gucci‘ genannt“, sagt Kleeschätzky, der sich den zweiten Teil seines Spitznamens schon Jahre vorher eingehandelt hatte – aufgrund eines modischen Fehlgriffs, den er bis heute glaubhaft auf eine Rot-Grün-Sehschwäche schiebt. Wie es mit dem Kniffel-Fieber anfing, das weiß der 46-Jährige noch Unter Wölfen


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