SPIELMACHER | 29
Um 6 Uhr morgens klingelt der Wecker – die Baustelle
wartet. Ein harter Fall für einen Jungen, der doch eigentlich
Fußballprofi werden wollte. Beim besten Klub in
seiner
Schweizer Heimat hatte er alle Jugendmannschaften
durchlaufen. Doch dann kam alles anders.
Breiten- statt Profifußball, Baustelle statt Trainingsplatz.
Dann die plötzliche Wendung: Durch eine glückliche
Fügung bekommt er die Chance auf einen Profivertrag,
schafft gleich den Sprung in die erste Mannschaft, schießt
2014 das Tor des Jahres, wird Nationalspieler der Schweiz
und tritt sogar in der Champions League an. Diese
Geschichte
ist kein Märchen, sie erzählt den Werdegang
von Renato Steffen. Nun möchte der VfL-Neuzugang
seine besondere Erfolgsgeschichte in Wolfsburg
weiterschreiben.
Im Interview mit Unter Wölfen spricht
der 26-Jährige
über seinen Weg in die Bundesliga, seine
direkte Art und wen er schweren Herzens in der Heimat
zurücklassen
musste.
Renato, weißt du eigentlich, was dein Name bedeutet?
Renato Steffen: Ich habe keine Ahnung (lacht).
Renato bedeutet der Wiedergeborene. Das passt zu
deiner
bisherigen Karriere.
Renato: Ja, das stimmt (lacht). Ich habe als kleiner Junge
schon das Ziel verfolgt, später einmal Fußballprofi zu
werden.
Zuerst war auch alles gut. Ich durfte von meinem
kleinen Dorfverein zum FC Aarau wechseln, der für eine
sehr gute Ausbildung der Jugendmannschaften bekannt
ist. Da habe ich dann bis zur U16 gespielt, den Schritt in die
U18 aber nicht mehr geschafft, weil ich der Kleinste war,
was sich eigentlich bis heute nicht geändert hat (lacht).
Ich bin dann jedenfalls in den Breitenfußball gerutscht.
Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, wie eine
Seifenblase,
die platzt. Ein Jahr lang hat es gedauert,
bis
ich wieder Spaß am Fußball hatte. Es gab auch Zeiten, da
wollte ich mit dem Fußball aufhören. Aber dann hat mich
das total angestachelt, dass ich so abgeschrieben wurde.
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