SPIELMACHER | 29
John Anthony Brooks hatte sich seinen Start bei den
Wölfen sicherlich anders vorgestellt. Der 24-jährige
gebürtige Berliner mit US-amerikanischen Wurzeln, frisch
von der Hertha verpflichtet, zog sich ausgerechnet bei
seinem grün-weißen Pflichtspiel-Debüt in Norderstedt
einen Sehnenanriss im rechten Oberschenkel zu. Exakt
eine DFB-Pokalrunde und zweieinhalb Monate später
saß „Jay“ beim 1:0-Erfolg gegen Hannover 96 erstmals
wieder auf der Bank, drei Tage später feierte er beim 1:1
auf Schalke sein Comeback in der VfL-Startelf. Im Interview
mit „Unter Wölfen“ spricht Brooks über die Zeit der
Verletzung, die Tugend Geduld und die verpasste Weltmeisterschaft.
Jay, willkommen zurück! Wie bitter war es für dich,
dich gleich in deinem ersten Pflichtspiel zu verletzen?
Und wie war die lange Zeit der Reha für dich?
John Anthony „Jay“ Brooks: Das stellt man sich
natürlich anders vor. Ich bin hierhergekommen, um
gleich zeigen
zu können, was ich draufhabe. Es war
natürlich
ungünstig,
dass ich mich sofort verletzt habe
und dass das ein bisschen
warten musste. Es war meine
erste
größere
Verletzung,
vorher bin ich immer ganz
gut davongekommen.
Aber der Genesungsprozess ging
schneller,
als es jeder erwartet hätte.
Alles ist gut verheilt,
ich war nach knapp neun Wochen schon wieder auf dem
Platz. Ich hatte ja noch Glück im Unglück, die Sehne war ja
nicht ganz durchgerissen. Nun bin ich bin fit, fühle mich gut
und freue mich, wieder bei der Mannschaft zu sein. Jetzt
hoffe ich, dass es bald wieder richtig losgeht für mich.
Nimmt man irgendetwas Positives mit aus einer solchen
Leidenszeit?
Jay: Klar ist das erstmal ein Rückschlag. Anfänglich steckt
da wohl jeder zunächst einmal ein bisschen auf, zumal ich
ja voller Vorfreude auf das erste Spiel hierhergekommen
bin. Ich hatte die ganze Vorbereitung super durchgezogen,
alles sah gut aus. Umso unglücklicher ist es, wenn so
etwas dann im ersten Spiel passiert. Jetzt muss ich mich
wieder herankämpfen und auch Geduld zeigen. Das gehört
dazu. Ich habe aus der Zeit mitgenommen, dass man nicht
wieder sofort von null auf hundert gehen kann und seinem
Körper auch ein bisschen Ruhe geben muss.
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