Im Rahmen der Saisonvorbereitung absolvierten die Jungwölfinnen ein Trainingslager im Braunschweiger Stadtteil Wenden.
„WOLLEN JUNGE WÖLFINNEN ZU
BUNDESLIGA
SPIELERINNEN MACHEN“
UMSTRUKTURIERUNG IM FRAUEN-NACHWUCHS: DER NEUE SPORTLICHE
LEITER STEFFEN BECK KOMMT MIT KLARER PHILOSOPHIE
Joelle Wedemeyer, Anna-Lena-Stolze, Melina Loeck: Diese
drei Spielerinnen aus dem aktuellen Bundesliga-Kader
des VfL Wolfsburg durchliefen die vereinseigene Jugendabteilung
und sind gute Beispiele dafür, dass die Durchlässigkeit
beim europäischen Spitzenklub gegeben ist.
Damit es auch weiterhin VfL-Talente nach ganz oben in
die erste Mannschaft des Vereins schaffen, wurden in der
Sommerpause im sportlichen Bereich des Frauen-Nachwuchses
neue Strukturen geschaffen – dabei hat sich vor
allem personell einiges getan.
„Bei uns steht die Entwicklung vor dem Ergebnis“
Bis zum Jahreswechsel hatte Markus Högner neben dem
Co-Trainer-Posten bei den Frauen auch die Position des
Sportlichen Leiters im Frauen-Nachwuchs inne. Nach
dessen Abgang übernahm diese Funktion Ralf Kellermann
in Personalunion – bis zur diesjährigen Sommerpause. In
dieser gelang es den VfL-Verantwortlichen, Steffen Beck
vom FF USV Jena loszueisen. Der 55-Jährige feierte mit
den Thüringerinnen als Coach kürzlich den Aufstieg in die
höchste Spielklasse. Doch statt im deutschen Oberhaus mit
dem USV um den Klassenerhalt zu spielen, nahm er sich
der Aufgabe beim Verein aus der Autostadt an. „Wenn ein
Angebot vom VfL Wolfsburg kommt und dieses auch noch
so umfangreiche Aufgaben beinhaltet, muss man nicht
lange überlegen“, erklärt Beck, der bewusst zudem das Amt
des U20-Trainers übernommen hat. „Da es um die Entwicklung
der Spielerinnen geht und auch die U20 eine reine
Entwicklungsmannschaft ist, passt das Ganze sehr gut
zusammen. Für mich als U20-Trainer ist es gut zu wissen,
welches Personal aus den jüngeren Teams nachkommt.
Bei uns steht die Entwicklung vor dem Ergebnis. Am Ende
wollen wir junge Wölfinnen zu Bundesliga-Spielerinnen
machen.“
Agata Tarczynska fungiert als spielende Co-Trainerin
Für die Entlastung Becks bei der U20 sorgt auch Agata
Tarczynska. Die 57-fache polnische Nationalspielerin
übernahm zur neuen Saison das Amt der Co-Trainerin,
wird zudem auch selbst aktiv für die U20 auf Torejagd
gehen. Ein Problem stellt diese doppelte Funktion für die
31-Jährige nicht da. „Der Job ist etwas Neues für mich,
aber bislang klappt alles sehr gut. Und natürlich freue ich
mich sehr darüber, dass ich noch weiterspielen kann“, so
Tarczynska, die zugibt, „mehr auf meine Mitspielerinnen
und ihr Verhalten auf dem Platz zu gucken. Dass ich älter
bin als die anderen, ist als Co-Trainerin natürlich sehr gut.“
Das Niveau der U20 sei hoch, das Team in einer tollen
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