kam er sechs Minuten vor Schluss für Renato Steffen in
die Partie. In 14 weiteren Begegnungen lief er bis zum
Saisonende im Trikot der Grün-Weißen auf den Rasen und
hatte mit seinen Leistungen einen maßgeblichen Anteil an
Tabellenplatz sechs. Felix Klaus war in Wolfsburg endgültig
angekommen. Heute schwärmt er von der „tollen Truppe,
die sich auf und neben dem Platz versteht.“ Regelmäßig
trifft er sich in seiner Freizeit mit seinen Teamkollegen Jay
Brooks, Yannick Gerhardt und Yunus Malli. Beim türkischen
Nationalspieler zeigt der 27-Jährige einmal mehr seine
humorvolle Art. Im Gespräch über Bronko und die Angst
mancher Menschen vor Hunden – eigentlich wollte die
Redakteurin eine Brücke zur Frage schlagen, wovor Klaus
sich in seinem Leben fürchtet – plaudert der aus dem
Nähkästchen. „Yunus hat große Angst vor Hunden. Klingelt
er bei uns, schicke ich immer Bronko an die Tür. Das treibt
ihm schon die Schweißperlen auf die Stirn.“ Inzwischen hat
sich der Mittelfeldspieler etwas an den Golden Retriever
gewöhnt, so Klaus. Sitzen wir aber alle im Wohnzimmer
zusammen und gucken Fußball, „weicht Bronko nicht von
Yunus‘ Seite. Hunde spüren das“, lacht Klaus und zuckt
mit den Schultern. Eine weitere amüsante Geschichte: Die
Familie seines Vierbeiners hat sich vergrößert. Bronkos
Bruder fand ein neues Zuhause bei VfL-Teamkollege
Daniel Ginczek. „Ich habe den Kontakt zum Züchter hergestellt,
dann hieß es, Bronkos Mama habe zum dritten Mal
geworfen und Gini entschied sich letztlich für einen kleinen
Rüden – Bronkos Bruder. Wenn beide aufeinandertreffen,
sind sie ein Herz und eine Seele.“
Letzter Trikotausch mit Herthas Ibisevic
Felix Humor ist ansteckend, überhaupt ist er für einige
Späße zu haben und lacht laut bei der Frage, wer der
bessere Fußballer in der Familie sei. „Früher hat mein Papa
immer gesagt, mach du erstmal 29 Erstligaspiele. Naja, und
jetzt habe ich schon fast mehr als das fünffache und auch
mehr Tore geschossen. Die Zahlen sprechen also für mich“,
schmunzelt Klaus. Sport spielt in der Familie eine große
Rolle. Sobald der Kicker in der Heimat ist, verabredet er sich
mit seinem Onkel zum Tennisspielen. „Wir treffen uns gern
mit Familie und Freunden zum Tennis, hauen uns ein paar
Bälle um die Ohren und haben Spaß zusammen.“ Profi-Kicker,
Hundeliebhaber, Familiendaddy und Ehemann –
Ein Fußballer mit Vorbildcharakter.
Felix Klaus verfügt über viele Facetten. Als er im Haus
eine Flurtür öffnet, verrät er noch ein kleines Geheimnis:
Ordentlich sortiert hängen viele, viele Trikots an zwei
Kleiderstangen. Auf der linken Seite jene, die er selbst bei
seinen Klubs getragen hat, darunter der erste Profi-Dress
von Greuther Fürth. Auf der anderen Seite hängen noch
viel wertvollere Schmuckstücke, die er sich direkt nach dem
Abpfiff gesichert hat – darunter ein Bayern-Trikot von Mario
Götze. Sein letzter Tausch? „War nach der Partie bei Hertha
BSC mit Vedad Ibisevic. „Im Sommer haben wir auf Ibiza
noch zusammen Tennis gespielt, jetzt wollte ich für meine
Sammlung sein Trikot. Nach dem 3:0-Erfolg hat es mir
natürlich noch mehr Freude bereitet, ihn zu fragen.“ Nach
mehr als einem Jahr bei den Grün-Weißen sind die eigenen
vier Wände für Felix Klaus ein perfekter Rückzugsort. „In
Wolfsburg habe ich alles, was ich brauche. Auch das direkte
Umfeld beim Klub ist klasse. So etwas kannte ich bisher
nicht. Hier kann ich mich voll auf den Fußball und meine
Familie konzentrieren.“ Team K, ein Ort, an dem gelebt
und geliebt wird. st Familie Klaus: Heute. Morgen. Immer.
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