FÜR EINE BUNTERE WELT
WIE SICH DER VfL WOLFSBURG FÜR ZIVILCOURAGE,
INTEGRATION UND TOLERANZ ENGAGIERT
Vielfalt – die wird beim VfL Wolfsburg seit Jahren großgeschrieben. Mit zahlreichen Aktionen, Veranstaltungen und
Projekten setzen die Grün-Weißen immer wieder deutliche Zeichen gegen Rassismus, Rechtsextremismus, Homophobie
und Diskriminierung und tragen dabei ihren Teil dazu bei, das Wolfsburger Umland, Spielerinnen und Spieler sowie Fans und
Mitarbeiter für die Themen Toleranz, Respekt und Weltoffenheit zu sensibilisieren. Denn Vielfalt gehört zum Fußball wie die
Autostadt zu Wolfsburg – da sind sich auch die Nachwuchswölfinnen und -wölfe einig, denn auch die jüngsten Grün-Weißen
sind sich bewusst, dass der Fußball eine gesellschaftspolitische Verantwortung mit sich bringt, der unbedingt nachgekommen
werden muss. Und so steht auch der Wolfsburger Nachwuchs gemeinsam gegen Intoleranz und für Integration ein.
Für die VfL-Vielfaltswochen im März war bereits alles geplant
und organisiert. Doch wegen der Corona-bedingten Spielpause
musste die eine oder andere Aktion auf unbestimmte Zeit
verschoben werden. Die Wölfe ließen es sich trotz allem nicht
nehmen, ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.
Denn in einer für alle schwierigen Zeit ist es umso wichtiger,
Farbe zu bekennen für eine tolerante Gesellschaft. Anlässlich
des 8. Deutschen Diversity-Tages konnten die Sondertrikots mit
dem regenbogenfarbenen Volkswagen Logo zum Ligaspiel der
Wölfe gegen Eintracht Frankfurt und zur Bundesliga-Partie der
Wölfinnen gegen den 1. FC Köln doch noch getragen werden.
Joshua Guilavogui, Pernille Harder und ihre Teamkolleginnen
und -kollegen gehen für den VfL voraus und zeigen offen, für
welche Werte sie stehen.
„Jeder wird gleich behandelt“
Doch nicht nur die Wolfsburger Bundesligaprofis machen die
Wertevorstellungen des VfL deutlich, sondern auch die jungen
Wölfinnen und Wölfe bekennen mit den regenbogenfarbenen
Kapitänsbinden Farbe. Für Matteo Mazzone, Kapitän der
U16-Mannschaft des VfL Wolfsburg, ist dies nicht nur eine schöne,
sondern auch eine wichtige Sache: „Das macht allen klar, wie
der Verein hinter Vielfalt steht. Allgemein finde ich es gut, dass
deutlich gemacht wird, dass dieses Thema dem Verein wichtig
ist.“ Der 15-jährige Italiener nimmt seine Rolle als Mannschaftskapitän
sehr ernst und macht es sich zur Aufgabe, dafür zu sorgen,
dass sich jeder einzelne Spieler in der Mannschaft wohl und
willkommen fühlt: „Wir haben einige Spieler mit unterschiedlicher
Herkunft und Kultur. Jeder wird gleich behandelt, jeder Spieler ist
gleich in der Mannschaft und für mich als Kapitän ist es auch sehr
wichtig, dass es in jeder Saison und zu jeder Zeit so ist.“ Er steht
seinen Teamkollegen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung
und versucht, das Einleben in der Mannschaft und in Wolfsburg so
gut es geht zu erleichtern. Mazzone selbst spielte bereits in Italien
Fußball und durfte für die italienische Jugendnationalmannschaft
auflaufen: „Vergleicht man den deutschen und den italienischen
Jugendbereich, gibt es kaum Unterschiede. Ich finde aber,
dass hier beim VfL noch etwas mehr dafür gemacht wird, das
Thema Vielfalt klarzumachen, darüber zu informieren und gegen
Rassismus anzugehen. In Italien wollen aber auch alle dasselbe.“
Im Fußball kommt es immer öfter zu rassistischen Vorfällen, nicht
nur im Profibereich. Matteo ist froh, dass er so etwas bislang nicht
erleben musste.
„Fußball ist weltoffen“
Andere Erfahrungen musste U20-Wölfin Charleen Niesler
machen: „Bevor ich nach Wolfsburg gekommen bin, habe ich
erlebt, dass eine etwas dunkelhäutigere Spielerin in unserer
Mannschaft häufig mit dummen Sprüchen angemacht wurde. Ich
habe mitbekommen, wie Zuschauer von anderen Mannschaften
manchmal unangebrachte Kommentare gebracht haben, wie
zum Beispiel ‚Geh zurück in dein Land‘ oder ähnliches.“ In solchen
Situationen wollten Niesler und ihre Mitspielerinnen nicht einfach
weiterspielen. Sie verlangten, dass der Fan den Platz verlässt und
gaben zu verstehen, dass solche Aussagen nicht angemessen
sind. „Sowas gehört einfach nicht in den Fußball, beziehungsweise
gehört sich generell nicht.“ In solchen Momenten ist es
wichtig, Zivilcourage zu zeigen, als Mannschaft zusammen-
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