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Unter Woelfen | Ausgabe 10 | Saison 2016/2017

„Die Außenverteidigerposition hat hat immer mehr an Bedeutung gewonnen. Man kann Überzahl schaffen und Lücken aufreißen.“ Hallo Yannick, wir haben gelesen, dass du über Weihnachten bei deinem Heimatverein SC Kreuzau zu Besuch warst. Erklär mal, was du dort gemacht hast. Yannick Gerhardt: Ich war dort auf einer Weihnachtsfeier. Der SC Kreuzau ist der Verein, bei dem ich mit dem Fußballspielen begonnen habe. In den letzten Jahren hatte er im Prinzip keine Jugendabteilung mehr und da will ich jetzt mit meinem Namen etwas helfen, damit dort wieder mehr Nachwuchs spielt. Die konkurrierenden Vereine sind etwas besser aufgestellt. Dort gehen fast alle Kinder hin. Ich habe mich entschieden, dort eine Art Patenrolle zu übernehmen. Du bist bei uns auf der Linksverteidigerposition gesetzt. Eigentlich ist das nicht die Position, auf der dich hier viele erwartet haben. Yannick: Das stimmt. Ich wusste aber, dass ich dort spielen kann, weil ich bei der U21-Nationalmannschaft schon immer auf der linken Seite aufgelaufen bin. Es ist schon von Vorteil, wenn man flexibel eingesetzt werden kann. Wenn wie bei uns ein neuer Trainer kommt, weiß man erst einmal nicht, wie mit einem geplant wird. Aber dadurch, dass Valérien Ismaël von Anfang an auf mich gesetzt hat – wenn auch auf einer anderen Position – spüre ich, dass ich für ihn wertvoll bin. Fühlst du dich jetzt als richtiger Linksverteidiger oder spielst du doch noch lieber im zentralen Mittelfeld? Yannick: Ich kann gar nicht sagen, welche meine Stammposition ist. Vielleicht war es ursprünglich so, dass ich lieber im Zentrum gespielt habe. Links hinten ist aber die Position, auf der ich Nationalspieler geworden bin. Mittlerweile mag ich beides und spiele dort, wo mich der Trainer sieht. Besteht ein großer Unterschied zwischen den beiden Positionen? Yannick: Ich denke, dass die Anforderungen auf den Außenpositionen schon vergleichbar sind mit dem zentralen Mittelfeld. Man ist ein Bindeglied zwischen Offensive und Defensive. In den letzten Jahren hat die Außenverteidigerposition immer mehr an Bedeutung gewonnen. Man kann Überzahl schaffen und Lücken aufreißen, aber dennoch defensiv sicher stehen. Vielleicht waren die Anforderungen vom Jugend- zum Profibereich in den letzten Jahren zu hoch und man bekommt die Anpassung besser hin, wenn man vorher im Mittelfeld gespielt hat. Aber es ist schon eine gewisse Anpassung nötig. Zentral hast du weniger intensive Läufe und Sprints, oder? Yannick: Das ist richtig. Der Laufaufwand ist schon recht ähnlich, aber die Art der Belastung ist unterschiedlich. Im zentralen Mittelfeld liegt das Tempo konstant im sehr hohen Bereich, während man außen schon mal Sprints über 60 oder 80 Meter hinlegen muss. Da kommt mir zugute, dass Ausdauer für mich zum Glück nie ein Problem war. Und darüber hinaus hat man im zentralen Mittelfeld oft das Spielgeschehen im Rücken und muss sich vorher schon orientieren, wer hinter einem steht. An der Außenlinie kann man sich immer gut orientieren. 26


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