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Unter Woelfen | Ausgabe 10 | Saison 2016/2017

Spielmacher | 29 „Wenn man einmal bei der Nationalmannschaft war, will man immer dabei sein.“ Wie ist denn allgemein die Stimmung. Man hatte im Trainingslager schon die Wahrnehmung, dass eine Aufbruchsstimmung herrscht? Yannick: Das kann man leicht sagen, aber entscheidend sind die Ergebnisse. Kommen sie nicht zustande, sagt jeder, dass alles beim Alten ist. Nach den beiden Siegen zum Ende des vergangenen Jahres hat man schon gemerkt, die Dinge werden wieder selbstverständlicher. Wir konnten Selbstvertrauen tanken. Das hat man auch jetzt im Training gemerkt, wir versuchen wieder fußballerische Lösungen zu finden und sind nicht mehr so verunsichert wie in großen Teilen der Hinrunde. Ich hoffe, dass wir das jetzt erneut auf dem Platz zeigen können und gut in die Rückrunde starten. Wir haben jetzt noch 17 Partien vor uns und müssen von Spiel zu Spiel denken. Wir stecken im Abstiegskampf und dürfen nach zwei Siegen nicht denken, dass es nur noch bergauf geht. Es ist wichtig, dass wir das ernstnehmen. Dann sehen wir, was am Ende noch geht. Sprechen wir über die deutsche Nationalmannschaft. Im November wurdest du erstmals für ein A-Länderspiel nominiert. Wurdest du damals von Bundestrainer Joachim Löw persönlich angerufen? Yannick: Ja, ich hatte einen verpassten Anruf auf meinem Handy, kannte die Nummer aber nicht. Der Bundestrainer hat mir auf die Mailbox gesprochen. Ich konnte es erst nicht glauben und dachte, es wäre ein Telefonstreich. Trotzdem habe ich zurückgerufen und dann mit ihm geredet. Nach der Nominierung war ich sprachlos. Ich habe es dann meinen Eltern erzählt. Auch sie meinten, dass ich abwarten sollte, da ich vielleicht nur reingelegt wurde (lacht). Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht damit gerechnet, weil es für uns als Mannschaft nicht gut lief. Natürlich habe ich mir Hoffnungen gemacht, weil ich bei der U21 gute Spiele abgeliefert habe. Trotzdem war es überraschend und umso größer war dann die Freude, als ich die Nominierung realisiert habe. Sicherlich ist dein Ansporn besonders groß, erneut nominiert zu werden. Yannick: Wenn man einmal bei der Nationalmannschaft war, will man immer dabei sein. Das war ein sehr schönes Gefühl. Und durch Erfolg im Verein hat man die besten Argumente, wieder nominiert zu werden. Beobachtest du auch die Leistungen deiner direkten Nationalmannschafts Kollegen? Yannick: Ich achte nicht ständig darauf, wie mein Konkurrent gespielt hat. Aber da ich Jonas Hector aus Kölner Zeiten kenne und er ein Freund von mir ist, schaue ich mir noch etwas von ihm ab. Er spielt schon sehr abgeklärt. Ich sehe mich auch noch nicht in der Position des Herausforderers, sondern bin einfach froh, wenn ich eingeladen werde. Im Sommer stehen sowohl der Confederations Cup als auch die U21-Europameisterschaft an. Welches Turnier wäre dir lieber? Yannick: Zuletzt wurde ich in diesem Zusammenhang etwas missverstanden. Ich habe die Luxussituation, dass ich beides spielen könnte. Letztlich werden es die Trainer unter sich ausmachen, wo und ob ich dabei sein darf. Außer durch meine Leistung kann ich es nicht beeinflussen. Natürlich steht die A-Nationalmannschaft nochmal etwas über der U21. Aber auch das Niveau der U21-Europameisterschaft ist sehr hoch und wäre eine super Erfahrung. Ich habe noch nie an solch einem Turnier teilgenommen, daher ist es mir eigentlich egal, wo ich letztlich spiele. Unter Wölfen


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