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Unter Woelfen | Ausgabe 11 | Saison 2016/2017

Hoffnung Fußball Gelungene Integration beim VfL: Yves Sinze Fußball als Integrationsmotor? Wie erfolgreiche Integration über den Fußball gelingen kann, erzählt die Geschichte des 19-jährigen Yves aus der Elfenbeinküste, der jetzt beim VfL arbeitet. Pünktlich und zuverlässig Yves, dessen Gesicht auch das Ankündigungsplakat zum im Herbst 2016 stattgefundenen 1. Wolfsburger Integrationsturnier des Netzwerkes „Wolfsburger Sport integriert“ zierte, ist seit Dezember letzten Jahres als Aufbauhelfer für Veranstaltungen beim VfL Wolfsburg tätig. „Yves ist immer pünktlich, packt ordentlich mit an. Auf ihn können wir uns absolut verlassen“, berichten die Kollegen vom Event-Service. Und so steht der junge Mann an einem Freitagmorgen in seiner Arbeitskleidung zwischen den anderen Aushilfen der Wölfe, so als würde er schon immer dazu gehören. Flucht über die Türkei Seine Flucht aus Westafrika erschien Yves Sinze als einziger Ausweg auf ein besseres Leben. Terror und Armut gehören zum Alltag an der Elfenbeinküste, doch Yves` Traum ist ein besonderer: Fußball-Profi zu werden. Gemeinsam mit seinem Bruder Raoul macht er sich auf den Weg in die Türkei. Dort leben sie eineinhalb Jahre, ehe sie ihr Weg nach Deutschland führt. Von Braunschweig kommen die Brüder Sinze in ein Flüchtlingsheim nach Wolfsburg. Hier besuchen sie regelmäßig einen Sprachkurs. „Ich verstehe schon sehr viel und das Sprechen wird auch immer besser“, sagt Yves noch etwas zurückhaltend. Seinen Minijob bei der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH nimmt der Fußball-Fan sehr ernst. „Falls ich kein Profi werde“, lächelt er. Aktuell läuft der Mittelfeldspieler für VfR Eintracht Nord Wolfsburg auf. Zu seinen absoluten Lieblingskickern gehört der ehemalige französische Nationalspieler Thierry Henry. Bei den Wölfen gefällt ihm die Spielweise von Ricardo Rodríguez. Zudem schwärmt Yves Sinze besonders von der Atmosphäre in der Volkswagen Arena. So viel Zuschauerunterstützung kennen er und seine sechs Geschwister aus der Heimat nicht. Übers Internet und Telefon hält der 19-Jährige Kontakt mit seiner Familie, die er sehr vermisst. Obwohl er oft an die Heimat denkt, ist Yves mittlerweile in Wolfsburg angekommen. Geholfen haben ihm dabei die regelmäßige Beschäftigung beim VfL und der Fußball mit seiner ihm innewohnenden Integrationskraft. ... und als Minijobber beim VfL Wolfsburg Yves Sinze beim 1. Wolfsburger Integrationsturnier (r.) ... Unter Wölfen Gemeinsam Bewegen | 59


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