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Unter Woelfen | Ausgabe 15 | Saison 2016/2017

Ich bin Wolfgang Hotze, Thomas Röttgermann und Tim Schumacher für das Vertrauen und die Chance sehr dankbar und habe sofort zugesagt und diese Herausforderung voll angenommen. Ein Vorteil war, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon vier Jahre beim VfL war und alle Abläufe bei den Profis und im Gesamtverein genau kannte. So konnte ich mich voll darauf fokussieren, dass der VfL wieder in die Spur findet. Ist diese Beförderung für Sie auch eine Bestätigung dafür, was Sie in ihrer bisherigen Laufbahn schon alles geleistet haben? Rebbe: Es klingt vielleicht ein wenig komisch, aber mein persönliches Vorankommen war für mich bei dieser Entscheidung überhaupt kein Thema. Natürlich macht es mich sehr stolz, für den VfL in dieser Position zu arbeiten, trotzdem konnte ich es bis heute noch nicht wirklich sacken lassen, da es bislang eine sehr intensive und aufregende Zeit war und ist, in der es einzig und allein darum ging und geht, die richtigen Hebel in Bewegung zu setzen, damit wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Was ist für Sie die größte Veränderung, die sich seit Ihrem Start als Sportdirektor ergeben hat? Rebbe: Das Kerngeschäft hat sich gar nicht so sehr geändert. Auch als Leiter Sport hatte ich bereits mit Themen wie Kader- und Personalplanung viele Berührungspunkte, habe an Transfers mitgewirkt oder mich bereits intensiv um die Neustrukturierung im Nachwuchsbereich gekümmert, nur stehe ich jetzt eben in vorderster Reihe. Die Arbeit mit den Medien ist dabei die größte Veränderung für mich, Interviews zu geben war für mich schon Neuland. Und ich bin jetzt zu einer öffentlichen Person geworden, was ich aber gar nicht negativ bewerte. Das ist einfach eine neue und spannende Erfahrung für mich. Spielmacher | 35 Die Bundesliga ist aber kein Neuland für Sie. 2004 hat Ihre Karriere in Bremen begonnen, da waren Sie noch nicht einmal 26 Jahre alt. Wie schafft man so jung den Sprung in den Profifußball? Rebbe: Mit 25 Jahren habe ich als Obmann einen kleinen Verein in die Bezirksoberliga geführt. Ich habe dort alles gemacht, was eine sportliche Leitung zu tun hat. So habe ich unter anderem Spieler verpflichtet und den Kader zusammengestellt. Und ich habe während meines Studiums bei Arsenal London und Celtic Glasgow hospitiert, um mich weiterzubilden. Danach habe ich in einer renommierten Sportagentur gearbeitet, über die ich dann die Chance erhielt, zu Werder Bremen zu wechseln. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, bin mit Sack und Pack mit 26 Jahren nach Bremen gezogen und hatte das Glück, dass mich dort Klaus-Dieter Fischer und später auch Klaus Allofs stark gefördert haben. Sie haben mich an die Quelle des Fußballs geführt, dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Plötzlich war ich in der Bundesliga – das war das, was ich immer wollte. War für Sie immer klar, dass Sie im Management eines Bundesligisten arbeiten wollen, oder hatten Sie auch den Traum, es als Fußballer in die höchste Klasse zu schaffen? Rebbe: Ich denke, jedes Kind oder jeder Jugendliche, der Fußball spielt, träumt davon, Profi zu werden. Das war bei mir nicht anders. In der Jugend habe ich auch etwas höher gespielt, aber im Herrenbereich war dann mit Anfang 20 in der Bezirksoberliga Schluss für mich. Ein Kreuzbandriss und eine Entzündung im Knie haben meine Spielerlaufbahn abrupt beendet. Daher habe ich für mich früh entschieden, dem Fußball eben auf anderer Ebene treu zu bleiben. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. „Einen Profiklub fit für die Zukunft zu machen, ist ein Prozess, der Zeit benötigt und exakte Planung.“ Unter Wölfen


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