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Unter Woelfen | Ausgabe 16 | Saison 2016/2017

„Ich habe mich wie ein Kind gefreut, als ich die erste Einheit mit dem Ball ausführen durfte. Wieder den Ball zu sehen, hat meine Augen zum Strahlen gebracht.“ Wie war es dann, nach der Verletzungspause erstmals wieder gegen den Ball zu treten? Ricardo: Ich habe mich wie ein Kind gefreut, als ich die erste Einheit mit dem Ball ausführen durfte. Wieder den Ball zu sehen, hat meine Augen zum Strahlen gebracht. Es war nach dieser Pause wirklich erfreulich, so schnell wieder das richtige Ballgefühl entwickeln zu können. Du warst während der Verletzungspause auch einige Zeit in der Schweiz. Ricardo: Ich habe mir in dem Moment der Verletzung sofort vorgenommen, alles für ein schnelles Comeback zu geben. Ich wusste, dass ich das am besten in meiner Heimat hinbekommen würde und bin froh, dass der Klub mir diese Möglichkeit gegeben hat. Ich hatte neben der Therapie auch Zeit, mal meinen Vater, meine Brüder, meine Oma und Freunde zu sehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass das auch zu der schnellen Heilung beigetragen hat. Deine Brüder Roberto und Francisco kicken beim FC Zürich bzw. beim FC Luzern. Konntest du denn auch ein Spiel von einem der der beiden verfolgen? Ricardo: Obwohl ich in der Schweiz war, habe ich nicht ein einziges Spiel der beiden gesehen. Ich hoffe, sie nehmen mir das nicht übel (lacht). Zu meiner Verteidigung muss ich aber anführen, dass ich einfach voll auf die Therapie fokussiert war und kaum Zeit hatte, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Manche mögen vielleicht denken, dass diese Einstellung extrem ist. Es hat mir aber wirklich gefehlt, auf dem Platz stehen zu können und gemeinsam mit meiner Mannschaft Fußball zu spielen. Spielmacher | 33 Du hast dich im Spiel gegen RB Leipzig verletzt, bist aber nicht sofort ausgewechselt worden. Ricardo: Ich wusste im ersten Moment nicht so genau, was passiert war und habe versucht, weiterzuspielen. Allerdings konnte ich keine Sprints mehr machen und habe anschließend gemerkt, dass irgendetwas kaputt ist. Bei mir ist die Schmerzgrenze relativ hoch und ich hatte angenommen, dass es keine große Sache sei. Ich bin erstmal von ein oder zwei Wochen Pause ausgegangen. Die Röntgenaufnahmen haben dann allerdings etwas anderes ergeben. Die Formkurve deiner Mannschaft zeigt trotz des Rückschlags von Berlin grundsätzlich nach oben. Wie steht es um die Stimmung innerhalb des Teams? Ricardo: Ich hatte nie das Gefühl, dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft in dieser Saison schlecht war. Natürlich sind die Spieler, die nicht so oft zum Zuge kommen, teilweise unzufrieden. Aber das ist normal und in jeder Mannschaft dieser Welt so. Letztendlich ist das gut, denn nur so können wir uns verbessern. Belastet es, wenn man weiß, dass ein Spiel unbedingt gewonnen werden muss? Ricardo: Das ist bei jedem Spieler unterschiedlich. Einige haben damit überhaupt kein Problem, für andere ist die Anspannung dagegen deutlich höher. Ich persönlich finde es wichtig, im Kopf frei zu sein, mir im Spiel keine Gedanken über die Folgen eines schlechten Ergebnisses zu machen und einfach das zu zeigen, was ich am besten kann und was mich stark macht. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. Unter Wölfen


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