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Unter Woelfen | Ausgabe 16 | Saison 2016/2017

Sekunden vor dem Moment der Sensation: Willi Reimann in Erwartung von Jubeltrauben, Tränen und Platzsturm. Eine schwerere Verletzung gab es dann in der Tat: Kurz vor dem zweiten Rückrundenspiel riss bei Matthias Maucksch das Kreuzband. Reimann: Genau. Das war eine Art von Rückschlag, wie wir ihn eigentlich nicht verkraften konnten. Aber sowas muss man als Trainer immer einkalkulieren. Und auch dafür haben wir am Ende eine Lösung gefunden. Es gab auch andere Probleme. Zum Beispiel mussten wir irgendwann feststellen, dass dem einen oder anderen Spieler in der entscheidenden Phase der Biss verloren gegangen war, den wir dann wieder rauskitzeln mussten. So etwas funktionierte über die Gemeinschaft. Auch das Team hinter der Mannschaft hatte dabei eine große Bedeutung. Unser Arzt Andreas Herbst zum Beispiel, Manni Kroß, Heiko Wehe und nicht zu vergessen unser Betreuer Wolfgang Schoenke. Es war kein Zauberfußball, mit dem die Wölfe aufgestiegen sind. Was aber auffiel, war die besondere Nervenstärke speziell auf der Saisonzielgeraden. Beispiel: Uerdingen. Reimann: Daran erinnere ich mich gut. Die Mannschaft musste beweisen, dass sie der Situation standhält. Wir durften nicht patzen, um ums für das Endspiel gegen Mainz in Stellung zu bringen. Man hat an diesem Tag gespürt, dass jeder Spieler die Chance auf die Bundesliga nutzen wollte. Die Art und Weise, wie die Mannschaft dann aufgetreten ist und auswärts beim Bundesliga-Absteiger mit 3:0 gewonnen hat, daran konnte man diesen unbedingten Willen erkennen. Somit war klar: Es gibt das große Finale. Wie bereitet man sein Team auf solch ein Spiel vor? Reimann: Wir haben uns zurückgezogen ins Haus Rhode, wie bei den vorherigen Heimspielen auch. Dort haben wir die Ruhe bewahrt und uns fokussiert. Vor Anpfiff in der Kabine haben die Führungsspieler das Zepter übernommen. Wenn ich an Uwe Zimmermann denke, Jens Keller und Jann Jensen, das waren ganz erfahrene Leute und charakterlich überragende Spieler. Dann Michael Spies im Mittelfeld, Detlev Dammeier natürlich, vorne unsere Raketen Stammi und Roy. Stefan Meißner hatte sich als junger Spieler toll entwickelt, und Sven Ratke, der aus meiner Sicht eine Art Schlüsselfigur war. Das war schon eine großartige Mannschaft. Um die Frage zu beantworten: Wir haben nicht viel anders gemacht. Sondern einfach gesagt: Wir haben ein wichtiges Spiel, wir sind gut drauf und zu Hause eine Macht. Ich glaube, jeder von uns wusste, dass wir das hinkriegen würden. Ein bisschen spannend wurde das Mainz-Spiel dann trotzdem. Reimann: Allerdings! Es war ein hochdramatischer Spielverlauf, ein Riesenspektakel für die Fans. Was da am Elsterweg los war, das war nicht zu überbieten. Als nach Abpfiff die Dämme brachen, was ging da in Ihnen vor? Reimann: Ich war genau wie alle anderen überwältigt davon, dass wir die Sensation geschafft hatten. Richtig auskosten konnte ich den Moment aber nicht. Nach einer 42 Zu den weiteren Texten aus der Reihe „Aufstieg‘97“ gelangen Sie über nebenstehenden QR-Code


Unter Woelfen | Ausgabe 16 | Saison 2016/2017
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