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Unter Woelfen | Ausgabe 17 | Saison 2016/2017

Vier im Blick Die VfL-Spieler kennen Wölfe-Fans natürlich in- und auswendig, doch wer besetzt beim Gegner die Schlüsselpositionen? Vier im Blick klärt auf über Strippenzieher, Torjäger und Zweikämpfer. Zum Spiel gegen Borussia Mönchengladbach beleuchten wir jeweils eine tragende Säule aus jedem Mannschaftsteil. Yann Sommer Mit dem zur Saison 2014/2015 vom FC Basel verpflichteten Yann Sommer reagierte die Borussia auf den Abgang Marc-Andre ter Stegens zum FC Barcelona und sicherte sich damit gleichbleibend hohe Qualität auf dem Torhüterposten. Der damalige Gladbach-Coach Lucien Favre holte mit seinem Landsmann einen Keeper, der mit Basel zuvor viermal in Folge die Schweizer Meisterschaft gewonnen hatte und sich seitdem Woche für Woche mit konstant guten Auftritten als souveräner Rückhalt der Fohlen auszeichnet. Lediglich zwei Ligaspiele verpasste Sommer in seiner Gladbacher Zeit aufgrund von Verletzungen. Verlassen kann sich auch die Nationalmannschaft der Eidgenossen auf die ruhige und sichere Ausstrahlung ihrer Nummer 1 – der 28-Jährige beerbte Diego Benaglio nach dessen Rücktritt im Sommer 2014 als Stammtorwart der „Nati“, nachdem er bei der WM in Brasilien noch Back-Up für den Wolfsburger Kapitän gewesen war. Jannik Vestergaard Zum Start dieser Spielzeit verstärkten sich die Gladbacher mit dem Abwehrriesen Jannik Vestergaard von Werder Bremen, der keinerlei Anpassungsprobleme zeigte und seitdem alle Ligaspiele für die Fohlen absolviert hat. Der heute 24-Jährige war 2010 von den Scouts der TSG Hoffenheim in die Bundesliga geholt worden – eigentlich hatten die deutschen Talentspäher Spieler des Gegners des Verstergaard-Klubs Bröndby Kopenhagen beobachten wollen, warfen ihr Auge dann aber schnell auf den 1,99 Meter großen Blondschopf. Der Däne hat übrigens deutsche Wurzeln, seine Mutter ist eine Cellistin aus Krefeld, sein Großvater Hannes Schroers spielte in den 50er-Jahren in der Oberliga für Fortuna Düsseldorf. Seit seinem ersten Pflichtspiel für die A-Nationalmannschaft Dänemarks 2015 sind alle vorherigen Gedankenspiele von Gladbachs Nummer 4 passé, eventuell doch noch für die DFB-Elf die Fußballschuhe zu schnüren. Dänemark dankt. Mahmoud Dahoud Ein echtes Juwel haben sich die Gladbacher in den letzten Jahren mit Mahmoud Dahoud herangezüchtet. Der in Syrien geborene 21-Jährige wurde in der Gladbacher Fohlenschmiede ausgebildet, die er 2010 aus Düsseldorf kommend betrat. „Mo“, wie er innerhalb der Mannschaft und in Fankreisen gerufen wird, zieht trotz seines jungen Alters im zentralen Mittelfeld der Rheinländer die Fäden, glänzt immer wieder mit klugen Pässen und Assists, um nebenbei auch durchaus Torgefahr auszustrahlen. In Wolfsburg wird Dahoud allerdings zum vorletzten Mal die Gelegenheit erhalten, das Gladbacher Trikot zu tragen. Der anderen Borussia aus Dortmund ist dessen außergewöhnliches Talent nicht verborgen geblieben, der BVB sicherte sich bereits die Dienste des Deutsch-Syrers ab der kommenden Spielzeit, wo er mit einem langfristigen Vertrag bis 2022 ausgestattet wurde. Lars Stindl Das Tempo, mit dem Lars Stindl sich nach seinem Wechsel von Hannover 96 zu den Fohlen 2015 in die Rolle eines absoluten Schlüsselspielers des Teams gespielt und geschossen hat, war ähnlich hoch wie die außergewöhnlichen Qualitäten des 28-Jährigen auf dem Rasen. Sein Abgang bei den Niedersachsen verkrafteten diese letztlich nicht, die Klasse ihres Kapitäns auf und abseits des Platzes gelang es nicht zu kompensieren, so dass 96 ein Jahr später den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Die Rolle des Spielführers füllt Stindl seit dieser Spielzeit als Nachfolger von Martin Stranzl auch bei den Borussen in beeindruckender Weise aus. Seine Weiterentwicklung in Gladbach spiegelt sich auch in seinen Statistiken wider – wenn auch gestützt durch seine inzwischen oft offensivere Rolle. In 81 Einsätzen gelangen dem geborenen Speyerer 32 Tore und 24 Assists – für ähnliche Werte hatte Stindl in Hannover noch doppelt so viele Spiele gebraucht. Unter Wölfen Gästekabine | 21


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