investiert wird. Das heißt, mehr denn je die Ausbildung auf
ein professionelles Fundament zu stellen und somit die
Qualität in allen Bereichen zu verbessern.
Fricke: Auf jeden Fall ist unsere Arbeit wichtig für das
Profil des Vereins. Wir haben eine Verantwortung, der
wir gerecht werden müssen und da reicht es nicht, nur
namhafte und gestandene Spielerinnen dazuzukaufen.
Es geht darum, immer die talentiertesten Spielerinnen
zu finden und sie beim VfL bestmöglich auszubilden.
Was ist der Unterschied zwischen Nachwuchsarbeit bei
Mädchen und Jungen?
Högner: Die Trainingsinhalte sind komplett gleich. Wir
bieten ein strukturiertes und altersgerechtes Training in den
jeweiligen Jahrgängen an, damit die Spielerinnen bestmöglich
auf die nächste Stufe vorbereitet werden. Ziel ist es,
ähnlich wie bei den Jungs, dass möglichst viele Spielerinnen
so ausgebildet werden, dass sie in den nächsten Jahrgang
übernommen werden. Allerdings ist zu beachten, dass
wir, aber auch die Spielerinnen selbst sowie deren Eltern,
großen Wert auf eine duale Ausbildung legen, da nun mal
nicht so viel Geld im Frauenfußball zu verdienen ist.
Fricke: Unsere Mädchen werden auch wieder am Frühtraining
der Jungs in der Akademie teilnehmen. Das ist uns
ganz wichtig und hilft vor allem unseren Toptalenten wie
Gloria Adigo sich stetig weiterzuentwickeln. Unsere Trainer
sind lizenziert und arbeiten intensiv mit den Mädchen.
Ebenfalls neu im Team: Maike Fricke übernahm zur neuen Saison die Administrative
Leitung für den Nachwuchs der Wölfinnen.
Sie wollen ihnen helfen, ihr Potenzial auf den Platz zu bringen
und Erfahrung zu sammeln, die sie dann weiter an den
nächsten Jahrgang heranführt. Woran wir arbeiten müssen,
ist das Thema Trainingsplätze. Nur die U20 hat einen festen
Platz für alle Trainingstage. Die U17 ist zwei Mal hier und
sonst zwei Tage in Wendschott – ebenso die U11 und die
U13. Während die U15 komplett ausgegliedert in Velstove
und Brackstedt ihre Einheiten absolviert. Dazu kommt ein
festangestellter U20-Trainer sowie dessen Co-Trainer. Bei
der U17 haben wir Chef- und Assistenztrainer in Teilzeit.
Alle Übungsleiter darunter sind geringfügig Beschäftigte –
ein großer Unterschied zur Akademie, wo fast alle Trainer
hauptberuflich angestellt sind.
Ein ziemlich hoher Aufwand für die Talente. Wie werden
die Spielerinnen denn in ihrer Gesamtentwicklung
begleitet und wie meistern sie die Doppelbelastung?
Fricke: Ganz wichtig ist uns, dass die Schule nicht vernachlässigt
wird. Sie sollen nicht nur beim Fußball erfolgreich
sein, sondern auch im Unterricht leistungsbereit, um später
einem guten Job nachgehen zu können. Es ist eine Herausforderung,
auf Leistungssportniveau zu trainieren und
gleichzeitig für die Schule zu lernen. Deswegen wollen wir
junge Spielerinnen nicht nur fußballerisch, sondern auch
als starke Persönlichkeiten voranzubringen. Wir haben die
Gesamtbelastung immer im Auge und helfen individuell.
Högner: Zusammenfassend kann man sagen, dass
sich eine Kombination aus Leistungsfußball und Schule
für jede eignet, die bereit ist, alles für ihren Traum zu
geben. Wer solch ein Zusammenspiel für sich in Betracht
zieht, sollte Leiden schaft, Disziplin und Ehrgeiz besitzen.
Eigenverantwortung inklusive Achtsamkeit für den
Markus Högner trat im Sommer die Nachfolge von Britta Carlson im Trainerteam der
Wölfinnen an. Darüber hinaus übernahm der ehemalige Assistent von Ex-DFB-Frauen-
Nationaltrainerin Steffi Jones die Sportliche Leitung für den VfL-Nachwuchs.
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