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Unter Woelfen | Ausgabe 4 | Saison 2016/2017

Wer hilft dir in solch schwierigen Phasen? Josuha: Meine Frau und meine Tochter lenken mich ab. Obwohl ich mit meiner Tochter, da sie noch sehr klein ist, eher viel Arbeit habe (lacht). Als ich noch in Frankreich war, war natürlich auch immer meine Familie um mich. Sie sind immer für mich da. Kommen wir zum Sportlichen: Wie siehst du deine Mitspieler im defensiven Mittelfeld, die aktuell deinen Job verrichten? Die Konkurrenz auf der Sechs ist mit Maxi Arnold, Luiz Gustavo, Yannick Gerhardt und Paul Seguin nicht gerade klein... Josuha: Ich habe gar kein Problem mit dem Konkurrenzkampf. Im Gegenteil! Denn wenn die Konkurrenz gut ist, muss ich selber noch besser sein. Das ist im Fußball einfach immer so. Wir sind ein Topclub – und wenn wir zu anderen guten Vereinen schauen, dann ist dort die Konkurrenzsituation genauso. Über dem individuellen Kampf um Positionen steht ohnehin der Team-Gedanke. Wir sind alles Kollegen und Spieler des VfL Wolfsburg und wollen gemeinsam gute Leistungen bringen. Wo siehst du deine Stärken auf der Sechs? Josuha: Ich weiß vor allem, woran ich noch arbeiten muss. Ich muss noch mehr auf das Tor schießen, mehr Tore erzielen oder vorbereiten. Im Training bin ich dabei schon nicht so schlecht, aber im Spiel bin ich manchmal fünf Partien ohne Torabschluss. Das ist nicht gut. Ich bin allerdings ein guter Kämpfer, habe eine ganz ordentliche Passquote und kann einige Meter im Spiel abspulen. Du spielst seit Sommer 2014 beim VfL. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung seitdem? Josuha: Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit meiner Zeit in Wolfsburg. Als ich noch bei Atletico Madrid gespielt habe, war es wirklich nicht einfach für mich, dort habe ich nicht so viel gespielt. Der VfL hat mir von Anfang an Vertrauen geschenkt und ich glaube, ich konnte das bisher Spielmacher | 33 ganz gut zurückzahlen. Ich habe hier meine besten Zeiten als Fußballer erlebt. Wir haben den DFB-Pokal gewonnen, waren im Viertelfinale der Champions League und haben sogar Real Madrid bezwungen. Das ist für einen Fußballer nichts Selbstverständliches. Es gibt genügend Spieler, die solche Momente nie erleben durften und ich habe hier in zwei Jahren auf wirklich hohem Niveau spielen dürfen. Jetzt möchte ich noch mehr. Man merkt, dass du dich gut eingelebt hast. Du sprichst mittlerweile richtig gut Deutsch... Josuha: Vielen Dank. Ich brauche aber noch viel mehr Vokabular, damit ich immer sagen kann, was ich meine. Beim Deutschunterricht rede ich immer sehr viel, aber meine Lehrerin sagt, dass ich noch mehr auf die richtige Grammatik achten muss (lacht). Die deutsche Grammatik ist richtig schwer. Ich bin sehr stolz, weil ich Französisch, Spanisch, Englisch und nun auch Deutsch sprechen kann. Es gibt keine Champions League in diesem Jahr und in der Liga läuft es noch nicht rund. Wie beurteilst du die aktuelle Situation der Mannschaft? Josuha: Für einen Fußballer ist das natürlich immer schwer: Wir haben viel erreicht und danach kommt ein Jahr wie dieses. Aber letztlich ist das unser eigener Fehler gewesen, denn wir waren in der vergangenen Saison einfach nicht gut genug. Wir haben in der Champions League wirklich gute Leistungen gezeigt, in der Bundesliga war es aber richtig schwer. Ich vermute, wir waren zu müde. Aber auch die Mannschaften in der Liga begegnen uns mittlerweile anders. Die Teams stehen nun meist viel tiefer gegen uns und warten eher darauf, was wir mit dem Ball machen. Häufig kommen unsere Gegner nach Wolfsburg, um einen Punkt zu holen. Deshalb müssen wir nun noch mehr leisten. Es ist für Wolfsburg, den Klub und die Fans wichtig, dass wir wieder unter die Top-Fünf kommen. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. Unter Wölfen


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