Der Weg zum Titel sollte über Wolfsburg führen. Doch
ganz anders als erwartet war für die deutsche Frauennationalmannschaft
bei der Weltmeisterschaft im eigenen
Land die Volkswagen Arena die Endstation. Auch für die
Wölfinnen Lena Goeßling und Alexandra Popp sollte ihre
erste WM nicht mit einem Triumph, sondern aufgrund
einer 0:1-Niederlage
gegen Japan im Viertelfinale in einem
Debakel
enden. Im „Unter Wölfen Magazin“ erzählen
Goeßling
und Popp, wie sie 2011 ihr WM-Debüt wahrgenommen
haben, wie enttäuschend
sie die Niederlage
empfanden und wie präsent
das WM-Aus in Wolfsburg bei
ihren anschließenden Wechseln zum VfL war.
Alexandra Popp und Lena Goeßling, könnt ihr euch daran
noch erinnern, welches Spiel hier in der Volkswagen Arena
am 9. Juli 2011 stattfand?
Alexandra Popp: 2011 haben wir beide zu dieser Zeit unsere
erste WM mit der A-Nationalmannschaft gespielt. Wolfsburg
war damals einer der Austragungsorte. Wir haben an dem
Tag in der Arena gegen Japan im Viertelfinale gespielt.
Ganz genau. Damals habt ihr beide noch nicht für den VfL
gespielt.
Alexandra, du warst noch beim FCR Duisburg.
Lena,
du hattest deine letzte Saison beim SC 07 Bad Neuenahr
gespielt.
Wie habt ihr die Wölfinnen damals wahrgenommen?
Alexandra: Genau, für mich war der VfL ein Verein, der
souverän
im Mittelfeld gespielt hat und uns immer gut
ärgern konnte, bis dahin jedoch noch keine besonderen
Erfolge
eingefahren
hatte und daher noch kein wirklich
starker Konkurrent
war.
Lena Goeßling: Für mich stand schon früh fest, dass der VfL
ein Verein ist, der ganz nach oben und Titel gewinnen will
und dass ich das gerne mit begleiten möchte. Ich wusste, hier
kann Großes geschehen. Deswegen wechselte ich nach der
WM auch zum VfL Wolfsburg.
Das war doch sicherlich ein aufregendes Jahr für dich, Lena.
Die erste WM mit der A-Nationalmannschaft, dann noch im
eigenen Land und anschließend der Wechsel von Neuenahr
nach Wolfsburg.
Lena: Das kann man wohl sagen. Zumal wir dann auch so ein
entscheidendes Spiel in Wolfsburg hatten. Das war schon ein
komisches, aber auch ganz besonderes Gefühl, auf dem Rasen
des zukünftigen Heimvereins aufzulaufen. Ich wusste natürlich,
dass ich hier in der Arena selten spielen würde. Aber ich
habe mich einfach wahnsinnig gefreut, nach Wolfsburg zu
kommen und eine neue Herausforderung anzunehmen.
Ihr habt euch bei der WM in einer schwierigen Gruppenphase
durchgesetzt. Im Viertelfinale wartete dann Japan,
gegen das ihr bis dato nur einmal in neun Spielen verloren
hattet. Wie habt ihr euren Gegner im Vorfeld eingeschätzt?
Lena: Wir wussten, dass Japan eine spielstarke Mannschaft
ist und haben uns daher gut vorbereitet. Uns war klar, dass
das kein einfacher Gegner ist. Wir waren fit und fühlten uns
bereit für das Spiel gegen die Japanerinnen.
Ihr hattet Unmengen an Torchancen, bis in die Verlängerung
blieb das Spiel aber torlos.
Alexandra: Wenn ich zurückblicke, ist das wirklich unglaublich,
da es in den ersten Minuten gefühlt nur ein Spiel auf das
japanische Tor war. Warum wir es da nicht geschafft haben,
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