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Unter Woelfen | Ausgabe 7 | Saison 2016/2017

Gästekabine | Hertha BSC Die Saison der Hertha hatte nicht unbedingt nach den Vorstellungen der Fans, der Mannschaft und der Verantwortlichen begonnen. Nachdem die Berliner nach Ablauf der vergangenen Spielzeit vom siebten Platz des Tableaus gegrüßt hatten, durfte man sich in der Hauptstadt berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme im europäischen Wettbewerb Gegner Bröndby IF möglich. Doch nach Hin- und Rückspiel mussten die favorisierten Berliner bereits die Segel streichen. Der Traum war geplatzt – zumindest vorerst. Unbeirrt zum Erfolg Den Start in die neue Bundesliga-Spielzeit ließen sich die Herthaner vom frühen Aus jedoch nicht vermiesen. Ohne Kunst und Schnörkel liefen sie ihre Gegner an, stiegen in Zweikämpfe, stopften gemeinschaftlich Abwehr- löcher und verstellten fleißig Laufwege. Aus den ersten drei Spieltagen holte die Elf von Trainer Pál Dárdai die volle Punktausbeute und lief im Gleichschritt mit dem FC Bayern München. Ohnehin verlor die Hertha von den bisher zwölf gespielten Bundesligapartien lediglich beim Rekordmeister aus München sowie in Hoffenheim und belegt mit 24 Zählern einen hervorragenden dritten Rang. Dárdai als Schlüssel Dabei profitiert das Team von jener besonderen Anpassungsfähigkeit, die machen. Auch die Qualifikation zur Europa League schien mit dem ausgelosten Dárdai seinen Mannen eingeimpft hat und die für ungeahnte Effektivität sorgte und sorgt. Auf neue Strukturen während eines Spiels reagieren die Berliner gekonnt mit Systemwechseln und sorgen so für zusätzliche Räume und Geschwindigkeit. Außerdem hat sich Dárdai als echter Entwickler entpuppt. Schließlich ist deutlich zu erkennen, wie prächtig sich Marvin Plattenhardt, Genki Haraguchi, Niklas Stark, Mitchell Weiser oder Vladimir Darida unter Dárdais Ägide entwickelt haben. Oder auch Torjäger Vedad Ibisevic, der unter der Anleitung des Ungarn wieder jener eiskalte Torjäger wurde, der er früher einmal war. Eingespielte Truppe Ein weiterer Erfolgsfaktor scheint die beständige Kaderstruktur. Denn kennen sich Spieler nicht, sind die Abläufe gerade in der Offensive oft statisch, gar berechenbar. Bei der Hertha blieb die Kernmannschaft aus der vergangenen Saison bestehen und wurde nur punktuell verstärkt. Das Resultat ist eine homogene Einheit voller Automatismen, in der die Laufwege stimmen und die Spieler genau wissen, was zu tun ist. Klar, die Berliner Spielweise ist manchmal vielleicht etwas zäh anzusehen, aber ideal auf die Mannschaft abgestimmt. Schon in der vergangenen Saison hatte zudem kein Team eine derart gute Chancenverwertung wie die Hertha – und die macht auch in der neuen Spielzeit genau dort weiter. Möglicherweise bietet sich auf diese Art und Weise schon im nächsten Jahr eine erneute Chance in Europa – im Moment stehen die Karten dafür gut. Hertha BSC | Die letzten fünf Pflichtspiele FC St. Pauli TSG Hoffenheim Borussia M‘gladbach FC Augsburg 1. FSV Mainz 05 Sieg 25.10.2016 DFB-Pokal 2. Runde Auswärts 2:0 04.11.2016 Bundesliga 10. Spieltag Heim 3:0 27.11.2016 Bundesliga 12. Spieltag Heim 2:1 Unentschieden 19.11.2016 Bundesliga 11. Spieltag Auswärts 0:0 Niederlage 30.10.2016 Bundesliga 9. Spieltag Auswärts 0:1 Top 3 Vorlagengeber Mitchell Weiser (4), Vedad Ibisevic (3) Genki Haraguchi, Salomon Kalou, Valentin Stocker (je 2) Top 3 Torschützen Vedad Ibisevic (8), Salomon Kalou (3), Julian Schieber, Valentin Stocker (je 2) Kartenstatistik Niklas Stark (3), Alexander Esswein, Julian Schieber, Sebastian Langkamp, Peter Pekarík, John Anthony Brooks (je 2), Vedad Ibisevic, Genki Haraguchi, Allan, Mitchell Weiser, Marvin Plattenhardt, Sami Allagui, Maximilian Mittelstädt, Vladimír Darida (je 1) Vedad Ibisevic (1) Valentin Stocker (1) Unter Wölfen 15


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