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Unter Woelfen | Ausgabe 8 | Saison 2016/2017

wünscht, gesagt, dass die Entscheidung, zum VfL zu gehen, die Richtige ist und ich die Chance auf jeden Fall nutzen soll. Mit Toni konnte ich leider nicht mehr darüber reden, da er gerade mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft unterwegs war. Ich habe aber noch mit Dani Carvajal gesprochen, der schon für Leverkusen in der Bundesliga gespielt hat. Er hat mir auch gesagt, dass ich in Deutschland viele Erfahrungen sammeln kann und als Fußballer wachsen werde. Es ist das erste Mal, dass du weit weg von deinem Zuhause bist. Hast du dich vorher über deine neue Heimat informiert? Borja: Logisch, dass es für mich ein harter Wechsel war. Ich bin erst 19 Jahre alt, habe immer mit meiner Familie zusammengewohnt und bin nun auf einmal nicht mehr vor Ort. Ich kannte Wolfsburg nicht, bevor ich hierhergekommen bin – die Stadt ist sehr ruhig, aber ich mag sie. Dazu kommt eben, dass ich mit meinem Bruder und einem Freund zusammenwohne, das macht es nicht ganz so schwer für mich. Kannst du dich noch an dein erstes Fußballerlebnis erinnern? Borja: Klar, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich habe damals in Fuentebella, meinem Stadtteil, gespielt. Ich war zwischen sechs und sieben Jahre alt und habe dort meine ersten Erfahrungen auf dem Fußballplatz gesammelt. Viele Kinder träumen davon, Fußballprofi zu werden. Doch nur wenige schaffen es auch, diesen Traum zu verwirklichen. Was wärst du geworden, wenn es mit der Karriere als Fußballprofi nicht geklappt hätte? Borja: (lacht) Dann wäre ich wohl Sänger geworden. In meiner Freizeit höre ich gerne Musik und mag es auch, zu singen. Jetzt singe ich aber nur noch unter der Dusche. Bald ist Winterpause und Zeit, durchzuatmen. Wie verbringst du in deiner spanischen Heimat die Weihnachtsfeiertage? Borja: In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember trifft sich meine ganze Familie, um gemeinsam zu essen. Silvester sieht man sich dann erneut. Um Mitternacht, rechtzeitig zu Neujahr, wird zu jedem Glockenschlag eine Traube gegessen – insgesamt also zwölf Stück. Am 6. Januar trifft sich die Familie dann noch ein weiteres Mal, um die Geschenke auszutauschen. Viele Sportler haben ein bestimmtes Idol. Hast du auch eins? Borja: Ich habe natürlich auch ein Idol – Karim Benzema. Seitdem er für Real Madrid spielt, ist er mein Idol. Ich bin fasziniert von seiner Spielweise, beobachte sein Spiel auch weiterhin und verfolge seinen Weg. In deiner Anfangszeit hast du nicht viele Spielminuten bekommen und dich teilweise auf der Bank oder der Tribüne wiedergefunden. Musstest du dich erst einmal akklimatisieren? Borja: Ich bin noch sehr jung. Dazu war es am Anfang sehr schwer, die Familie nicht mehr täglich sehen zu können, in eine noch unbekannte Mannschaft und in ein neues Land zu kommen, wo eine andere Sprache gesprochen wird. Das alles waren Gründe dafür, dass die Eingewöhnungsphase nicht die einfachste war. Trotzdem habe ich weiter hart trainiert, an mir gearbeitet und freue mich nun, mehr Minuten Spielzeit zu bekommen. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. „Ich kannte Wolfsburg nicht, bevor ich hierhergekommen bin – die Stadt ist sehr ruhig, aber ich mag sie.“ Spielmacher | 31 Unter Wölfen


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