NNAACCHHGGEEFFRRAAGGTT
KOEN CASTEELS
Koen Casteels, wie fühlt man sich in der Rolle des bestätigten
neuen VfL-Kapitäns? Wie stolz macht dich die Entscheidung
Mark van Bommels?
Koen Casteels: Das ist auf jeden Fall etwas Schönes und ein gutes
Signal für mich. Ich bin ja schon längere Zeit im Verein, hab vieles
miterlebt und bin inzwischen auch bereits zu einem der erfahrenen
Spielern geworden. Es ist ein Zeichen von Verein und Trainer, dass
sie viel Vertrauen in mich haben und mich als einen wichtigen
Spieler sehen, dem man zutraut, auch mal etwas zu sagen.
Hast du dich mit „Josh“ Guilavogui nach der Trainerentscheidung
ausgetauscht?
Koen: Natürlich. Josh war ein überragender Kapitän, er hat das
wirklich sehr, sehr gut gemacht. Er hat zuletzt ein schwieriges Jahr
gehabt und hat gesagt, dass es für ihn kein Problem ist, dass jetzt
ein Wechsel stattfindet. Letztendlich ist Josh ja auch weiterhin im
Mannschaftsrat und bei den drei Kapitänen dabei. Ich glaube, das
zeigt auch, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist.
Du trugst in der vergangenen Saison ja bereits häufig die Spielführerbinde.
Was entgegnest du kritischen Stimmen, die sagen,
ein Torwart könne das Spiel als Kapitän nur schwierig lenken?
Koen: Einige sagen das vielleicht, aber andere sagen: Als Torwart
sieht man das ganze Spiel vor sich und kann von da alles steuern.
Das ist immer eine Frage der Sichtweise. Aus meiner Sicht ist es
nicht so entscheidend, wo der Kapitän sich auf
dem Platz befindet. Ich habe ja bereits
oft die Binde getragen und werde das
Ganze einfach so weiterführen, wie ich
es letztes Jahr gemacht habe.
Wie traurig bist du im Nachgang,
die EM kurzfristig abgesagt haben zu
müssen?
Koen: Auch wenn es vielleicht komisch
klingt: Im Nachhinein bin ich nicht traurig,
sondern sehr zufrieden, dass ich den Eingriff
direkt habe machen lassen. Ich wusste, dass die
Platte raus musste aus meinem Wadenbein. Sie
hat mir in den eineinhalb Jahren einfach zu viele
Schmerzen bereitet und für Probleme gesorgt.
Im Urlaub konnte ich entspannt meine Reha
machen und jetzt die gesamte Vorbereitung
mitmachen. Ich glaube, wenn ich das erst nach
der EM hätte machen lassen, wäre es ganz,
ganz eng geworden und ich hätte vielleicht
Bundesliga-Spiele verpasst. Deswegen bin ich
jetzt froh, dass ich das jetzt hinter mir habe. Ich
habe keine Schmerzen mehr morgens beim
Aufstehen oder beim Laufen. Ich bin sehr froh,
dass alles so gut verlaufen ist.