NACHGEFRAGT MATTHIAS MAUCKSCH
Matthias Maucksch, bereits zum dritten Mal sind Sie seit gut einem Jahr
Cheftrainer bei Union Fürstenwalde. Was bedeutet der Einzug in die
Hauptrunde des DFB-Pokals für Sie?
Matthias Maucksch: Natürlich ist es persönlich angenehm, mit einem Team,
dass man zusammengestellt hat, sportlichen Erfolg zu haben. Und für den Verein
bedeutet das Erreichen des DFB-Pokals den größten sportlichen Erfolg.
Was waren Ihre Gedanken als ehemaliger Wolf, als Ihnen Ihr alter Klub als
möglicher Gegner zugelost wurde? War das Extra-Motivation für das aus -
stehende Halbfinale und Finale des Landespokal Brandenburg?
Maucksch: Nein, Extra-Motivation brauchten wir nicht. Aber natürlich hat es mich
gefreut, vielleicht gegen Wolfsburg spielen zu können. Nun dürfen wir gegen
Wolfsburg spielen – wenn auch unter den Vorzeichen, dass wir nun dorthin
müssen. Unabhängig davon hat man ja gute Erinnerungen und viele Weg -
gefährten aus der Zeit, die man dort vielleicht ja vor Ort trifft.
Sie sprechen es an: Normalerweise würde Union vor gefülltem eigenen
Heimstadion gegen den VfL antreten. Aufgrund der Corona-Pandemie und den
damit verbundenen Hygieneregeln tritt ihre Mannschaft nun aber in Wolfsburg
an. Wie bitter ist das für Sie und Ihre Fans?
Maucksch: Absolut bitter – gerade weil es dem Gedanken des DFB-Pokals
widerspricht.
Union ist das erfolgreichste Team des Jahres 2020 in der Regionalliga
Nordost. Was zeichnet Ihre Mannschaft aus und was sind die kurz- und
mittelfristigen Ziele?
Maucksch: Für einen Verein wie Fürstenwalde mit dem geringsten Budget der
Regionalliga Nordost zählt erst einmal das primäre Ziel Klassenerhalt. Natürlich
wollen wir, wie bereits im letzten Jahr, die Mannschaft weiterentwickeln. Das ist
immer wieder schwer, wenn man einen kompletten Neuaufbau machen muss –
wie auch in diesem Jahr mit bis dato 13 Abgängen und zwölf Zugängen. Aber es
ist nun einmal das Los eines kleineren Vereins wie Fürstenwalde, dass er auch ein
Sprungbrett ist für viele Spieler ist.
Heute feiert der VfL sein 75jähriges Bestehen. Sie
gehörten 1997 als Kapitän zu den VfL-Aufstiegshelden,
auch wenn Sie weite Strecken der Saison aufgrund eines
Kreuzbandrisses verpassen mussten und das Finale gegen
Mainz von der Tribüne aus verfolgten. Wie frisch sind Ihre
Erinnerungen an diese Zeit noch?
Maucksch: Auf alle Fälle ist es immer etwas Bedeutendes,
wenn man von der zweiten in die erste Liga aufsteigt.
Gerade auch für den VfL, für den das bis heute
der Schritt in die Bundesliga bedeutete.
Und natürlich freut es einen und macht
einen stolz, ein Teil dieses Teams
gewesen zu sein.