NACHGEFRAGT TIM SIERSLEBEN
Hallo Tim, du hast in dieser Spielzeit den Sprung in den Profikader der Wölfe
geschafft und in dieser Woche deinen Vertrag beim VfL verlängert. Wie zufrieden
bist du mit deiner derzeitigen Entwicklung?
Tim Siersleben: Auf jeden Fall sehr, obwohl ich das Wort „zufrieden“ nicht so gern
benutze, weil Zufriedenheit so ein bisschen Stillstand widerspiegelt. Ich bin natürlich
sehr glücklich und stolz, dass ich den Vertrag unterschrieben habe. Jetzt gebe ich
weiter Gas und lerne noch mehr dazu, damit es auch so weitergeht.
Du standst in dieser Saison schon oft im Spieltagskader, wartest aber noch auf
deinen ersten Profi-Einsatz. Was sind deine persönlichen Ziele in dieser Saison?
Tim: Ich möchte einfach so viel wie möglich aufsaugen. Ich bin ja dieses Jahr
das erste Mal komplett im Kader dabei – hatte also auch ein ganzes
Jahr Training auf diesem Niveau. Ich möchte dazulernen und mich
stetig weiterentwickeln. Mein Ziel ist es, erstmals einen Einsatz
zu bekommen – das ist ein Traum, der dann in Erfüllung gehen
würde. Wichtig ist es aber natürlich auch, gesund zu bleiben
und bestmöglich auf meinen Körper zu achten. Ich denke,
wenn das passt, kommt alles andere von alleine.
Dein Vater Frank ist eine Magdeburger Legende und
hat fast 300 Spiele für den FCM in der DDR-Oberliga
gemacht. Liegt das Verteidiger-Gen in der Familie?
Wie sehr hat dich dein Vater geprägt?
Tim: Er war natürlich von Anfang an immer
dabei. Schon als ich ganz klein war, hat er mir
den Ball immer vor die Füße gelegt – und mich
damit sicher auch ein Stückweit in die Richtung
gedrückt. Später haben wir dann nach jedem Spiel
miteinander gesprochen
und uns viel über Fußball
unterhalten. Er hat mir immer Ratschläge gegeben,
was gut ist und was besser werden kann. Natürlich
hat er mich auch mal kritisiert, wofür ich sehr
dankbar bin. Er ist allerdings ein anderer Spielertyp
als ich. Er war Linksverteidiger und relativ schnell
– ein bisschen was Anderes, als das, was mich
auszeichnet.
Und was ist es, dass dich auszeichnet? Wo siehst
du deine persönlichen Stärken?
Tim: Auf jeden Fall sehe ich meine Stärken eher mit dem
Ball. Ich denke, ich habe eine gewisse Ruhe am Leder
und bin eher der clevere Spielertyp. Ich bin sicherlich
nicht der Allerschnellste, kann aber die Aufgaben hinten
mit gutem Stellungsspiel und Antizipation recht gut lösen.
Ich denke, man weiß, dass man sich hundertprozentig
auf
mich verlassen kann (lacht).
Die Konkurrenzsituation in der VfL-Innenverteidigung
ist groß. Was kannst du dir von den erfahreneren
Kontrahenten besonders abschauen?
Tim: Ich komme mit meinen Innenverteidiger-Kollegen
sehr gut klar und bin immer dankbar, wenn sie mir
NACHGEFRAGT