NACHGEFRAGT JOSIP BREKALO
Josip Brekalo, das 1:2 in München am Mittwochabend beendete eure lange,
ungeschlagene
Serie. Wie verärgert bist du über die knappe Niederlage?
Josip Brekalo: Ich muss ehrlich sagen, dass es bitter ist, dass wir verloren haben.
Ich glaube, es war mehr drin – ob nun ein Punkt oder mit ein wenig Glück sogar
ein Sieg. Schade, dass wir nun nicht mehr ungeschlagen sind. Auf jeden Fall aber
haben wir eine gute Leistung gezeigt und darauf können wir aufbauen.
Mit eurem Heimspiel gegen Stuttgart endet ein ereignisreiches und außergewöhnliches
Bundesliga-Jahr. Wie lautet dein sportliches und persönliches
Fazit? Was bleibt besonders in Erinnerung?
Josip: 2020 war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Fußball ist nicht das Wichtigste
im Leben, Corona hat uns alle getroffen. Ich war ja selbst Corona-positiv, habe die
Infektion zum Glück aber gut überstanden. Dieses Jahr war natürlich anders als
normal – so ganz ohne Fans. Sportlich gesehen war es aber sowohl für
mich persönlich als auch für den VfL durchaus erfreulich: Wir waren
letzte Saison Siebter, haben uns dann aber leider nicht für die Europa
League qualifizieren können. Das war natürlich bitter, aber auf der
anderen Seite sieht man jetzt, dass es im Endeffekt vielleicht sogar
ein Stückweit positiv war. Die Mannschaften, die in Europa antreten,
müssen alle zwei, drei Tage spielen. So viele Spiele in so kurzer Zeit, das
ist nicht normal. Und natürlich auch gefährlich, was das Verletzungsrisiko
angeht. Man muss in jedem Bundesliga-Spiel hundertprozentig
konzentriert sein – und wir können uns nun komplett auf die Liga
fokussieren. Und wir sind ja auf einem guten Weg, auch wenn
unsere Serie nun gerissen ist. Zusammenfassend kann ich
sicher sagen, dass ich insgesamt zufrieden bin mit der
Leistung der Mannschaft.
Und du selbst hast den Sprung in die kroatische
A-Auswahl
bravourös gemeistert…
Josip: Ja, ich habe meine ersten Tore für die Nationalmannschaft
erzielt und bin in diesem Kalenderjahr
mit drei Toren und drei Vorlagen sogar erfolgreichster
Nationalspieler in Kroatien. Das ist für mich sicher ein
persönlicher Erfolg. Es freut mich natürlich sehr, dass ich
super Leistungen gezeigt habe in der Nationalmannschaft.
Aber auch im Verein bin ich auf einem guten Weg, denke
ich. Natürlich schaut jeder bei einem Offensivspieler darauf,
wie viele Tore und Vorlagen er erzielt hat, aber das kommt
schon auch noch. Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft
im Moment gut drauf sind.
Du standst insgesamt 28 Mal auf Leihbasis für den VfB
auf dem Rasen und hast mit den Schwaben den Aufstieg
ins Oberhaus gefeiert, bevor du wieder zum VfL
zurückgekehrt
bist. Wie sind deine Erinnerungen
an die Zeit der Leihe?
Josip: Das war wirklich eine schöne Zeit für mich in
Stuttgart. Und ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt –
NACHGEFRAGT