„IN DEN SPIELEN GEGEN POTSDAM GEHT
ES IMMER ENG ZUR SACHE“
Zehn Jahre lang trug Ariane Hingst das Trikot des 1. FFC Turbine Potsdam, ehe sie 2007 nach Schweden wechselte. Es war
eine überaus erfolgreiche Ära: Sieben Titel gewann die heutige Co-Trainerin des VfL Wolfsburg mit den Turbinen, die damals –
zusammen
mit dem 1. FFC Frankfurt – den deutschen Vereinsfrauenfußball dominierten. Heute trifft die 39-jährige Berlinerin
wieder einmal auf ihren Ex-Verein. Grund genug, die viermalige Europameisterin nach einer Einschätzung für das DFB-Pokal-Viertelfinale
im AOK Stadion zu bitten.
zwar neu gemischt, aber die Spielweise von Turbine wird sich ja
nicht ändern. Von daher gilt es, heute jene Lösungen zu finden,
die wir in Potsdam nicht in jeder Situation gefunden haben.
Fest steht bereits, dass es heute kein 1:1 geben wird. Ändert
der K.o.-Modus etwas an der Spielvorbereitung?
Hingst: Der Pokal-Charakter spielt bei vermeintlich schwächeren
Gegnern eher eine Rolle, aber in diesem Fall war das kein Thema.
Wir haben uns nicht anders als auf ein Punktspiel vorbereitet.
Das 6:0 gegen den SV Werder Bremen liegt mehr als zwei
Wochen
zurück, zuletzt stand mal wieder eine Länderspielpause
auf dem Programm. Von Spielrhythmus nach der Winterpause
kann nicht die Rede sein…
Hingst: Wir sind solche Situationen ja gewohnt, das ist kein
Problem. Positiv ist, dass sowohl beim Algarve Cup als auch beim
Zypern Cup eine Partie weniger auf dem Programm stand, sodass
wir noch zwei volle Trainingstage mit der kompletten Mannschaft
hatten. Das war mehr als nach manch anderer Abstellungsphase.
Zum Schluss sei noch ein Blick voraus gestattet: Das Fernziel der
VfL-Frauen ist auch in diesem Jahr wieder Köln, wo am 1. Mai
das DFB-Pokalfinale stattfindet. Sie haben als Spielerin sowohl
in Berlin als auch in Köln den DFB-Pokal gewonnen. Wo hat es
Ihnen denn besser gefallen?
Hingst: Als Berlinerin war es für mich das Größte, im Olympiastadion
zu spielen. Daher war ich schon ein wenig traurig, als das
Endspiel dann nach Köln verlegt wurde. Insgesamt war es aber
der richtige Schritt, da der Frauenfußball diese Eigenständigkeit
verdient hat. Das Finale in Köln ist – mit dem gesamten Rahmenprogramm
– einfach ein tolles Event!
Frau Hingst, sind Spiele gegen den 1. FFC Turbine Potsdam noch
etwas Besonderes für Sie?
Ariane Hingst: Die Tatsache, dass es sich bei Turbine um meinen
Ex-Verein handelt, spielt für mich keine Rolle mehr. Dennoch sind
Spiele gegen Potsdam etwas Besonderes, weil es immer eng zur
Sache geht. Es ist ein wirklich unangenehmer Gegner.
Turbine erinnert in der aktuellen Saison an eine Wundertüte:
Niederlagen
in Hoffenheim und Essen stehen ebenso in der Bilanz
wie gute Resultate gegen die Top-Teams. Wie schätzen Sie das
Team ein?
Hingst: Potsdam fehlt es tatsächlich an Konstanz, was allerdings
erklärbar ist. Zum einen wurden auch in diesem Jahr wieder einige
junge Spielerinnen integriert – und das benötigt naturgemäß Zeit.
Zum anderen hatte Turbine immer wieder Verletzungspech, teilweise
saßen nur noch vier Spielerinnen auf der Ersatzbank.
Was sind die Stärken von Turbine Potsdam?
Hingst: Ganz klar das schnelle und direkte Umschaltspiel. Hinzu
kommt der hohe kämpferische Einsatz, den Potsdam schon seit
vielen Jahren auszeichnet.
Genau das konnten wir ja auch beim 1:1 im Liga-Hinspiel erleben…
Hingst: Absolut. Das war eine intensive Partie mit hoher Geschwindigkeit
auf beiden Seiten. Schade nur, dass die schwierigen Platzverhältnisse
kein wirklich gutes Spiel ermöglicht hatten.
Kann man aus der Liga-Partie etwas für die heutige Neuauflage
mitnehmen?
Hingst: Wir haben diese 90 Minuten noch einmal analysiert und wir
wissen, dass wir einiges besser machen können. Die Karten werden
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