28 | IM GESPRÄCH
Nur einen Tag nach dem Meisterschafts-Triumph der Profis sicherte sich Robin Knoche (2. v. r.) mit der U17 den Staffelsieg in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost,
die am 14. Juni 2009 ausgiebig gefeiert wurde.
Magath war es aber dann, der dich in seiner zweiten
Trainerphase
beim VfL bei deinem ersten Bundesliga-Spiel
gegen Borussia Mönchengladbach eingewechselt hat. Waren
die Einheiten des Meister-Trainers wirklich so hart?
Robin: Ja, definitiv. Das kann man sich nicht vorstellen.
Man denkt sich schon, dass es anstrengend war. Aber nur,
wenn man das selbst erlebt hat, dann weiß man erst wirklich,
wie hart das war.
Auf einigen Bildern aus dieser Zeit sieht man dich immer
schwer bepackt mit Trainingsmaterialien. Hat dich Magath
als jungen Spieler noch mehr leiden lassen?
Robin: Nein, das nicht. Heute ist das ein bisschen anders
mit den jungen Spielern, aber damals waren wir voll verantwortlich
für die Trainingssachen. Heute bringen die Spieler
die Sachen zwar auch mit auf den Platz und räumen sie dann
wieder weg. Damals mussten aber alle Pflichten, die es rund
um das Material gab, von den jungen Spielern erledigt werden.
Und da durften auf keinen Fall Widerworte fallen, sonst gab es
direkt Stress.
Hast du nach der Magath-Zeit jemals wieder mit einem
Medizinball
trainiert?
Robin: Ich kann mich zumindest nicht mehr daran erinnern
(lacht). Wir haben die bestimmt nochmal benutzt für irgendwelche
Zwecke, aber nicht in der Häufigkeit und in der Intensität
wie damals.
Das wäre nicht realistisch gewesen. Es war dann sehr schade,
dass wir im Halbfinale
im Kampf um die Deutsche Meisterschaft
gescheitert sind. Mit ein bisschen mehr Glück oder
etwas mehr Cleverness hätten wir das schaffen können.
Zur Deutschen Meisterschaft hat es damals nicht gereicht.
2011 aber mit den A-Junioren schon. Wie fühlte sich das an?
Robin: Das war einfach ein super Gefühl. Es war besonders
gut, weil wir das Finalspiel zu Hause hatten und hier viel
Unterstützung bekommen haben. Es waren viele Freunde
und die Familien hier und das war etwas ganz Besonderes.
Ich konnte dann auch noch als Kapitän die Schale entgegennehmen.
Das war einfach eine schöne Geschichte.
Was machte eure Mannschaft damals aus?
Robin: Wir hatten auf jeden Fall individuelle Klasse. Viele von
uns haben damals auch schon in den Herrenbereich reingeschnuppert
und größtenteils da auch schon gespielt. Ich habe
zum Beispiel mehr als die Hälfte der Saison schon bei der
U23 gespielt, mit mir auch einige meiner Mitspieler. Dadurch
hatten wir einen großen körperlichen
Vorteil.
Zu dieser Zeit hast du auch schon mit den Profis mittrainiert.
Robin: Ich habe in einer oder zwei Einheiten unter Felix
Magath in dessen erster Traineramtszeit mittrainiert. Unter
Steve McClaren war ich dann öfter dabei und nach und nach
immer regelmäßiger.