Marcel Schäfer im Trikot der Nationalmannschaft.
Seit dieser Saison ist der Ex-Profi beim VfL als Sportdirektor tätig.
Nationalmannschaft zu bestreiten, obwohl ich zwei Jahre
dabei war. Solch eine Situation muss man dann neu bewerten
und seine Ziele vielleicht anpassen. Mein Wille hat mir immer
geholfen, beste Leistungen zu bringen und mich selbst
anzutreiben.
Wie hast du diesen Rückschlag weggesteckt?
Marcel: Natürlich durchschreitet man gerade im Sport auch
mal gewisse Täler, muss Hürden überwinden und wird manche
seiner hochgesteckten Ziele nicht erreichen.. Aber das sind keine
Gründe, um aufzugeben. Es war immer richtig, einen Schritt
nach dem anderen zu machen. Am Ende geht es darum: Wer will
es mehr? Wer ist bereit, am meisten dafür zu investieren?
So war es vor zehn Jahren?
Marcel: Auf jeden Fall. In der Winterpause fragte Felix Magath,
was unsere Ziele sind. Die Mehrheit antwortete, die Europa
League zu schaffen. Der Trainer aber sagte, dass er mit uns
Deutscher Meister werden will. Wir standen auf Tabellenplatz
neun. Aber mit jedem Erfolg haben wir mehr daran geglaubt
und dieses Ziel hat sich in unseren Köpfen eingebrannt. Der
Trainer hat uns immer wieder daran erinnert. Diese wertvolle
Erfahrung begleitet mich bis heute.
Du hast als Sportler einige Erfolge gefeiert. Woher kommt die
Motivation, auch vom Schreibtisch aus Großes zu erreichen?
Marcel: Es ist meine Leidenschaft für den Fußball, den ich
einfach liebe. Seit 17 Jahren arbeite ich nun in der Bundesliga
– erst als Profi, jetzt in anderer Position – aber immer
mit derselben Überzeugung, das Bestmögliche erreichen zu
wollen. So wie ich als Spieler gearbeitet habe, möchte ich jetzt
tätig sein und dabei die gleichen Werte vermitteln. Ich hoffe,
dass mir das ein Stück weit gelingt. Ich tue alles dafür, meinen
Beitrag zu leisten, damit der VfL erfolgreich ist.
Haben sich deine Ziele als Sportdirektor verändert?
Marcel: Nein. Ich wollte als Spieler erfolgreich sein und möchte
meine Ziele auch als Sportdirektor erreichen. Diese decken
sich mit denen des Vereins, der Geschäftsführung um Jörg
Schmadtke und natürlich der Mannschaft. Da gibt es keinen
Unterschied zu früher, als ich noch selbst auf dem Platz stand.
Wie kannst du heute als Funktionär die Mannschaft zum
Erfolg führen?
Marcel: Ich versuche, auch in meiner neuen Position mein
Bestes zu geben. Dabei ist es ganz wichtig, das, was ich von
der Mannschaft erwarte – Einsatz, Leidenschaft, Fleiß – selbst
vorzuleben und so ein positives Vorbild zu sein. Ich identifiziere
mich mit meiner Aufgabe und möchte dabei authentisch wie
glaubwürdig sein.
Was war deine bisher größte Herausforderung beim VfL?
Marcel: Da ich die beiden Jahre der Relegation nicht beim Klub
gewesen bin, war die größte Herausforderung für mich, 2011
den Abstieg zu verhindern. Das Spiel in Hoffenheim hat Kraft
wie Nerven gekostet, um diese schwierige Situation zu bewältigen.
Verrätst du uns deinen größten persönlichen Erfolg?
Marcel: Es war immer mein Wunsch, eine Familie zu
gründen. Ich bin sehr glücklich, dass ich seit 17 Jahren mit
meiner Frau zusammen bin und wir drei gesunde sowie tolle
Kinder haben. st
Gemeinsamer Torjubel mit Maximilian Arnold.
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