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ALMUTH SCHULT
Almuth Schult, wieso konnte die Mannschaft den Schwung aus dem
Spitzenspiel gegen den FC Bayern München nicht in die Champions League
mitnehmen?
Almuth Schult: In den ersten 15 Minuten haben wir Turin defensiv eingeschnürt
und ich hatte das Gefühl, das könnte ein richtig gutes Spiel von uns werden.
Leider hat sich dieser Eindruck nicht bestätigt und wir haben unsere Überlegenheit
nicht in Tore umgemünzt. Wir waren vor dem Tor aber auch nicht zwingend
genug – das müssen wir uns ankreiden lassen.
Nur drei Tage später steht mit der Begegnung gegen die SGS Essen schon das
nächste Bundesligaspiel an. Ist das von Vorteil oder hängt euch der Rückschlag
gegen Juventus Turin noch nach?
Almuth: Darüber machen wir uns gar keine Gedanken. Es ist schon die ganze
Saison über so, dass wir alle drei, vier Tage ein Spiel haben. Mal ist es gut, dass
man sofort wieder gefordert ist, mal weniger gut. Ich freue mich jedenfalls auf
die Begegnung mit der SGS Essen, da man nach solchen Spielen schon den
Gedanken in sich trägt, es besser machen zu wollen. Da kommt der Sonntag
gerade recht.
Die Ausgangslage hat sich seit dem Wochenende in der Bundesliga geändert:
Der VfL Wolfsburg ist seit langer Zeit wieder Tabellenführer. Verändert es
etwas, wieder der Gejagte zu sein?
Almuth: Das hat in meinem Kopf bisher noch keine Rolle gespielt. Ich möchte
am Ende der Saison ganz oben stehen und dafür muss man so viele Spiele wie
möglich gewinnen. Das ist mein Ziel.
Die SGS Essen ist traditionell eine junge Mannschaft mit
vielen Talenten. Was erwartest du für eine Mannschaft?
Almuth: Essen hat das Potential, richtig gut Fußball
zu spielen. Das haben sie beispielsweise schon bei
der 1:2-Niederlage gegen die Bayern bewiesen. Sie
sind immer gefährlich und haben keine englischen
Wochen wie wir: Sie könnten also trotz der Anreise
etwas frischer in die Partie gehen. Mit Essen und
ihrem Trainerfuchs Markus Högner an der Seitenlinie
ist immer zu rechnen. Ich freue mich auf ein gutes
Bundesliga-Spiel.
Glaubst du, die SGS wird versuchen, erst einmal
defensiv sicher zu stehen, oder erwartest du einen
Gegner, der mitspielt?
Almuth: Ich erwarte einen Mix aus beidem. Grundsätzlich
stehen sie etwas defensiver, wenn sie den Ball aber erobern,
wollen sie Fußball spielen und schnell nach vorne kommen.
Sie haben in dieser Saison schon gezeigt, dass sie eine gute
Konter-Mannschaft sind. Die ersten Minuten werden entscheidend
sein. Schaffen wir es, ein frühes Tor zu erzielen, wird Essen
in erster Linie versuchen, weitere Gegentreffer zu verhindern.
Mit der Partie gegen die Essenerinnen endet ein intensiver
Saison-Abschnitt. Da müsst ihr sicher noch einmal viel
investieren.
Almuth: Unsere Devise lautet, die nächsten drei Punkte
einzufahren.
Dafür müssen wir alles reinwerfen. Essen ist
kein Gegner, den man im Vorbeigehen schlägt.