DÄNISCHE ZWILLINGE
Nicht nur bei den Wölfinnen, auch in Potsdam waren die jüngsten Kaderveränderungen
skandinavisch geprägt: Bereits Anfang Dezember vermeldete
der Traditionsverein aus Brandenburg die Verpflichtung der dänischen
Zwillinge Karen und Sara Holmgard von Fortuna Hjörring. Die seit kurzem
22-Jährigen sind beide für die Defensive vorgesehen. Vom schwedischen
Top-Team FC Rosengard wechselte zudem die die 25-jährige Torhüterin
Emma Lind zu den Turbinen. Und das mit ehrgeizigen Zielen: „Ich hoffe, dem
Team helfen zu können, das große Ziel Champions League zu erreichen“, gab
Lind auf der Klub-Homepage zu Protokoll. Mit der Verpflichtung reagierten
die Verantwortlichen auf den Ausfall der bisherigen Nummer eins Vanessa
Fischer, die bei der 0:5-Niederlage gegen die VfL-Frauen im Hinspiel
zwischen den Pfosten stand. Fischer hatte sich im Dezember einem Eingriff
an der Schulter unterziehen müssen und fällt mehrere Wochen aus.
DOPPELTE ABSAGE
Das Heimspiel der Potsdamerinnen gegen Aufsteiger SV Werder Bremen
steht offensichtlich unter keinem guten Stern. Ursprünglich sollte die
Partie des 10. Spieltags bereits am 22. November ausgetragen werden
– doch am Vortag schlug das Coronavirus zu: Zwei Werder-Spielerinnen
wurden positiv getestet, woraufhin der komplette Kader samt Trainer-
und Betreuerteam in eine häusliche Quarantäne geschickt wurde.
Nachgeholt werden sollte die Begegnung dann am vergangenen Sonntag,
allerdings hatte nun der Winter etwas dagegen: Auch in Potsdam
legte Frau Holle eine Extra-Schicht ein, sodass der Rasen im Karl-Liebknecht
Stadion unbespielbar war. Wann der dritte Versuch
steigen soll, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
WEITER
EIGENSTÄNDIG
Immer mehr reine Traditionsvereine
sind in den letzten Jahren
von der deutschen Frauenfußball
Landkarte verschwunden – bestenfalls
1. FFC TURBINE POTSDAM
durch Zusammenschluss mit einem Lizenzverein:
So ging der einstige UEFA-Cup-Sieger FCR 2001
Duisburg schon vor Jahren im MSV Duisburg auf
und zuletzt begab sich der viermalige europäische
Titelträger 1. FFC Frankfurt unter das Dach der
Eintracht. Und der 1. FFC Turbine Potsdam? Geht
einen anderen Weg. „Kooperation statt Fusion“
heißt das Motto bei jenem Klub, der in der ewigen
Tabelle der Frauen-Bundesliga auf Platz zwei geführt
wird. Zunächst auf drei Jahre ausgelegt ist die
Zusammenarbeit der Turbinen mit Hertha BSC, die
vor Saisonbeginn besiegelt und auch gleich mit Leben
gefüllt wurde: Der neue Cheftrainer Sofian Chahed
wechselte aus dem Nachwuchsleistungszentrum der
Berliner nach Potsdam.